Aargauer Kooperation für Wasserstoffprojekt

Aargauer Kooperation für klimafreundliches Wasserstoffprojekt. Grafik: Pixabay
Grafik: Pixabay

Am Industriestandort Wildischachen in Brugg (AG) soll eine klimafreundliche Wasserstoffproduktionsanlage entstehen. Axpo, Voegtlin-Meyer, die IBB Energie AG (IBB) und die Stadt Brugg haben entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet. Axpo plant, sauberen Wasserstoff aus einheimischer Wasserkraft direkt via Pipeline zur nahegelegenen Tankstelle von Voegtlin-Meyer zu liefern. Die Ortsbürgergemeinde Brugg wird im Dezember über die Baurechtsvergabe für die Nutzung des Grundstücks entscheiden.

 

Grüner Wasserstoff gehört vor allem im Bereich der Industrie und Mobilität zu den wichtigsten klimafreundlichen Energieträgern und ist zentraler Bestandteil der Dekarbonisierungsstrategien der Schweiz und der EU. Axpo als grösste Produzentin von erneuerbaren Energien in der Schweiz strebt dabei eine führende Rolle an und baut mit dem Projekt ihr Geschäftsfeld im Bereich Wasserstoff weiter aus. Geplant ist eine Wasserstoffproduktionsanlage, die auf eine installierte Leistung von bis zu 15 MW ausgelegt wird und jährlich mittels Elektrolyse rund 2000 Tonnen grünen Wasserstoff liefern soll. Der für die Produktion benötigte Strom stammt vollumfänglich aus dem nahegelegenen Flusskraftwerk Wildegg-Brugg. Mit der direkten Anbindung an das Kraftwerk wird die klimaneutrale Produktion von Wasserstoff sichergestellt. Das Kraftwerk befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Axpo.

CO2-Emissionen im Verkehr reduzieren
Der produzierte Wasserstoff wird teilweise via Pipeline zur nahegelegenen Tankstelle des Traditionsun- ternehmens Voegtlin-Meyer geliefert sowie teilweise zu weiteren Tankstellen in der Region vertrieben. Voegtlin-Meyer plant, den grünen Wasserstoff privaten Nutzern zur Verfügung zu stellen. Zudem soll der Wasserstoff für die im Auftrag der PostAuto AG betriebenen Busse eingesetzt werden. Mit der produzier- ten Menge können jährlich rund 300 Lastwagen, Postautos oder Busse betrieben werden. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag, die CO2-Emissionen im Strassenverkehr zu reduzieren.

Erneuerbare Energie für Industrienachbarn
Die Projektierung der Pipeline, die von der Wasserstoffproduktionsanlage bis zur Tankstelle in Wil- dischachen führt, wird durch die IBB vorgenommen. Sie plant in einem weiteren Schritt, die aus dem Elektrolyseverfahren resultierende Abwärme in einem Wärmenetz zu nutzen und die gewonnene erneuerbare Energie den Industrienachbarn im Gebiet Wildischachen zur Verfügung zu stellen.

Zentraler Standort im Industriegebiet Brugg
Die Anlage soll auf der Parzelle der Ortsbürgergemeinde Brugg im Gebiet Wildischachen erstellt werden. Der Standort eignet sich ideal aufgrund seiner zentralen Lage in unmittelbarer Nähe des Axpo Kraftwerks Wildegg-Brugg und der Tankstelle von Voegtlin Meyer. Die Ortsbürgergemeinde Brugg wird im Dezember 2021 über die Baurechtsvergabe entscheiden. Im Falle eines positiven Entscheids startet Axpo mit der Vorbereitung der Baueingabe. Die Inbetriebnahme der Anlage und die Belieferung der Postauto-Flotte mit grünem Wasserstoff ist per Ende 2023 geplant.