Die BKW hat 2018 trotz negativen Strompreiseffekten erneut ein sehr starkes operatives Ergebnis erzielt. Wesentlich dazu beigetragen haben der weitere Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts, der fortgesetzte Zubau der neuen erneuerbaren Energien sowie das weiterhin konsequente Kostenmanagement. Der Umsatz konnte um 7 Prozent auf 2’675 Millionen Franken gesteigert werden. Mit 417 Millionen Franken lag das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) 10 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Der vergleichbare Reingewinn wurde um 11 Prozent gesteigert und betrug 239 Millionen Franken.
Auch das Jahr 2018 stand für die Infrastruktur- und Energiedienstleisterin BKW im Zeichen des Wachstums. Ende 2018 beschäftigte sie 7’300 Mitarbeitende (inkl. zirka 600 Lernende). Damit hat sich die Mitarbeiterzahl seit 2014 mehr als verdoppelt. Die BKW investierte insgesamt 485 Millionen Franken. Davon flossen zwei Drittel in Wachstumsfelder und ein Drittel in den Unterhalt der Anlagen, vornehmlich ins Netz.
Profitables Wachstum im Dienstleistungsgeschäft
Die BKW ist auf dem Weg zur führenden Energie- und Infrastrukturdienstleisterin. Mehr als zwei Drittel ihrer Belegschaft sind heute im Dienstleistungsgeschäft tätig. Mit 881 Millionen Franken Umsatz (+20 Prozent) tragen die Dienstleistungen bereits über 30 Prozent zum Umsatz bei, dies bei einer steigenden EBIT-Marge von 7 Prozent trotz Akquisitions- und Integrationskosten. Dank der überproportionalen EBIT-Steigerung von 26 Prozent setzt das Dienstleistungsgeschäft seinen profitablen Wachstumskurs fort.
Die BKW Gruppe ist ein internationales Netzwerk von über 100 Firmen, das in stark wachsenden Märkten hervorragend positioniert ist. Mit dem Ansatz «lokal verankert – international vernetzt» bietet sie ihren Kunden breite Kompetenzen für zukunftsweisende Lösungen im Energie- und Infrastrukturbereich. Einen weiteren Wachstumsschub erwartet die Dienstleistungsgruppe durch die Digitalisierung der Infrastrukturen. Sie verändert die Art und Weise, wie Gebäude und Infrastrukturen geplant, gebaut, genutzt und verwaltet werden. Eine steigende Nachfrage zeichnet sich auch bei Lösungen für die intelligente und klimafreundliche Gestaltung urbaner Lebensräume ab. Bald werden drei Viertel der Wohnbevölkerung in urbanen Regionen leben, was zu neuen Herausforderungen für die Energieeffizienz in Gebäuden und zu einem forcierten Ausbau von Energie-, Wasser- Telekom- und Verkehrsinfrastrukturen führen wird. Hier trägt die BKW Gruppe mit ihrem Firmennetzwerk wesentlich zu nachhaltigen Lösungen bei.
Grosse Investitionen in die Energiezukunft
Das Netzgeschäft verzeichnete mit 555 Mio. Franken eine leicht tiefere Gesamtleistung als im letzten Jahr (-4 Prozent). Die Netze sind weiterhin ein stabiler Anker für die BKW. Gleichzeitig ist das Stromnetz auch ein Schlüssel zur Energiezukunft. 2018 hat die BKW über 120 Millionen Franken in ihre Netzinfrastruktur investiert. Indem sie das Netz intelligent macht, trägt sie wesentlich zum Umbau des Energiesystems bei und ermöglicht die Integration der neuen erneuerbaren und dezentral produzierenden Energien.
Erfolgreiche Neuausrichtung des Energiegeschäfts
Im Energiegeschäft konnte der Rückgang der Strompreise (-80 Millionen Franken) grösstenteils kompensiert werden. Dazu beigetragen haben der Handel, die qualifizierten Vertriebsleistungen mit massgeschneiderten Stromprodukten, das konsequente Kostenmanagement und der Zuwachs der Produktion aus neuen erneuerbaren Energien. Insgesamt reduzierte sich der EBIT-Beitrag des Energiegeschäfts nur um 16 Millionen Franken.
Die BKW richtet ihr Energiegeschäft auf die Zukunft aus. Sie setzt dabei auf einen geografisch und technologisch diversifizierten Kraftwerkspark in ganz Europa. Die grossen Investitionen in die neuen erneuerbaren Energien zahlen sich aus. Die Produktion konnte in diesem Bereich um 10 Prozent gesteigert werden. Dazu haben insbesondere die Windparks in Frankreich beigetragen, die Ende 2017 ans Netz gingen.
Zur Neuausrichtung des Energiegeschäfts gehört auch die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg. Das grösste Projekt der BKW hat 2018 einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Stilllegungsverfügung ist rechtskräftig und das Stilllegungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Damit ist der Weg frei für die ersten Stilllegung eines Leistungsreaktors in der Schweiz. Auch die Planung und die Finanzierung des derzeit grössten Vorhabens der BKW sind sichergestellt. Am 20. Dezember 2019 geht das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz und wird anschliessend sicher und effizient stillegelegt.
Ausblick
Das Resultat des Energiegeschäfts wird 2019 letztmals von sinkenden Strompreisen belastet sein. Die historisch tiefen abgesicherten Strompreise, die heute noch auf die BKW wirken, werden das Ergebnis auch 2019 wiederum deutlich negativ beeinflussen. Wie in den Vorjahren will die BKW einen grossen Teil dieser negativen Einflüsse mit erfolgreicher Bewirtschaftung der Energieposition sowie unverändert konsequentem Kostenmanagement kompensieren. Für das Netzgeschäft wird eine stabile Entwicklung mit unverändert robustem Beitrag zum Betriebsergebnis erwartet. Der zügige Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts wird auch im Geschäftsjahr 2019 fortgesetzt, so dass entsprechend ein erneut gesteigerter Beitrag zum operativen Betriebsergebnis erwartet werden kann.
Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet die BKW ein vergleichbares Betriebsergebnis in der Bandbreite von 320–340 Millionen Franken.