Die BKW hat im ersten Halbjahr 2020 ein gutes Ergebnis erzielt. Dank des markanten Wachstums des Dienstleistungsgeschäfts hat sie ihren Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 12 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Franken gesteigert. Der operative Gewinn (EBIT) beträgt 219 Millionen Franken und übertrifft damit den Vorjahreswert um 5 Prozent. Der operative Cashflow nimmt um 97 Prozent zu und ist mit 260 Millionen Franken auf Rekordniveau. Das integrierte Geschäftsmodell der BKW hat sich in der herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie bewährt. Das Unternehmen will seinen Wachstumskurs fortsetzen.
Obwohl die Corona-Pandemie in allen Geschäftsfeldern Spuren hinterlassen hat, konnte die BKW im ersten Halbjahr 2020 ein gutes Resultat erzielen und sowohl Umsatz und als auch operativen Gewinn (EBIT) steigern. Insbesondere das weitere Wachstum im Dienstleistungsgeschäft sowie die positiven Strompreiseffekte haben zu einem Anstieg des Umsatzes um 12 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken geführt. Der operative Gewinn (EBIT) ist aufgrund der höheren abgesicherten Strompreise und des erneut hervorragenden Handelsergebnisses um 5 Prozent auf 219 Millionen Franken angestiegen. Der Reingewinn ist ausschliesslich durch die coronabedingt negative Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds belastet und beträgt 112 Millionen Franken. Ohne Berücksichtigung der Renditen der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds liegt der Reingewinn 22 Prozent über dem Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2020 investierte die BKW rund 90 Millionen Franken. Der Grossteil der Investitionen floss in den Ersatz und den Unterhalt des Verteilnetzes.
Weiterentwicklung des Dienstleistungsgeschäfts
Das Dienstleistungsgeschäft der BKW ist wiederum stark gewachsen. Der Umsatz ist in diesem Geschäftsfeld auf 677 Millionen Franken (+43 Prozent) gestiegen. Obwohl das Dienstleistungsgeschäft durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt wurde, konnte der EBIT auf Vorjahresniveau gehalten werden.
Mit den drei Kompetenzfeldern BKW Building Solutions, BKW Engineering und BKW Infra Services zählt die BKW zu den führenden Anbieterinnen in den jeweiligen Märkten. Nach einer starken Ausbauphase will die BKW in diesen Feldern weiter wachsen und sich punktuell mit Akquisitionen verstärken. In allen Bereichen stehen dabei Technologisierung, Innovation und Nachhaltigkeit im Vordergrund.
So stellt ingenhoven architects aus dem Kompetenzfeld BKW Engineering im September 2020 das Geschäfts- und Bürogebäude Kö-Bogen II in Düsseldorf fertig. Es wurde nach dem Nachhaltigkeitskonzept supergreen® entwickelt und enthält mit acht Kilometern Hainbuchenhecke die grösste Grünfassade Europas. Im Kompetenzfeld BKW Building Solutions hat die BKW Tochter Werner Electro AG die Elektroinstallationen eines hochmodernen Labors für die Lonza AG in Visp erstellt. Das Labor mit 100 Arbeitsplätzen ist Teil des Bio-Parks von Lonza, in dem Start-ups unter anderem an einem Impfstoff gegen das Coronavirus forschen. Die LTB Leitungsbau GmbH aus dem Kompetenzfeld BKW Infra Services hat sich in Deutschland bereits mehrere signifikante Grossaufträge für den Ausbau der Übertragungsnetze auf den Nord-Süd-Achsen gesichert und leistet so einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Weiterentwicklung des Energiegeschäfts
Die Neuausrichtung des Energiegeschäfts der BKW gelingt. Die erstmals wieder positiven Strompreiseffekte, die Zunahme der Produktion aus Wasser- und Windkraft sowie das erneut sehr erfolgreiche Handelsgeschäft haben im Geschäftsfeld Energie zu einer Steigerung des EBIT um 12 Prozent auf 128 Millionen Franken geführt. Das erfolgreiche Handelsgeschäft spiegelt die vertieften Kenntnisse des Energiemarkts wider, über welche die BKW dank ihres breiten Tätigkeitsfelds verfügt. Im Rahmen der Technologisierung und Informatisierung wird das Handelsgeschäft laufend weiterentwickelt.
Zur Weiterentwicklung des Energiegeschäfts gehört dessen konsequente Neuausrichtung entlang der Kundenbedürfnisse: Dank des Eintritts in den Gasmarktbietet die BKW ihren Endkunden ein umfassendes Energieangebot aus einer Hand. Mit dem Energiesystem Home Energy bietet sie eine Gesamtlösung an, die auf grosses Interesse stösst. Um die wachsende Nachfrage zu bedienen, setzt sie mit Energieversorgungsunternehmen und Installationspartnern auf neue Vertriebskanäle. Über diese konnten seit Jahresbeginn bereits zahlreiche Abschlüsse verzeichnet werden. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht ausserdem eine laufende Optimierung im Kundenservice.
Betrieb und Digitalisierung der Netze
Der Umsatz im Netzgeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahreswert um 2 Prozent auf 270 Millionen Franken erhöht. Der operative Gewinn (EBIT) liegt auf einem stabilen Niveau. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt die Digitalisierung. Die BKW setzt auf digitale Technologien und entwickelt ihre Netze weiter. Sie richtet sie auf die neue Energiewelt aus, die mehr und mehr von dezentraler Stromproduktion und von den Bedürfnissen der Elektromobilität geprägt ist. Gleichzeitig stellt die BKW auch in herausfordernden Zeiten einen effizienten Betrieb ihrer Anlagen sicher.
Ausblick
Auf der Basis des ausgezeichneten Halbjahresergebnisses erhöht die BKW den bisher kommunizierten finanziellen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Sie erwartet neu einen operativen Gewinn (EBIT) in der Bandbreite von 400 bis 420 Millionen Franken (bisher 380 bis 400 Millionen Franken). Die coronabedingten Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung bleiben weiterhin bestehen und können die zukünftigen Prognose massgeblich beeinflussen.