
Die CKW-Gruppe ist im ersten Halbjahr 2023/24 mit einem bereinigten EBIT von 79 Mio. CHF erfolgreich gestartet. Dazu beigetragen hat die Entwicklung der Energiemarktpreise, welche in den vergangenen zwei Jahren ausserordentlich hoch notiert haben. Die Gesamtleistung der Gruppe sank im ersten Halbjahr um 10,3 Prozent auf 590 Mio. CHF. Dank der Entspannung an den Energie- und Finanzmärkten dürften sich die Stromtarife 2025 im Versorgungsgebiet der Axpo Tochter CKW spürbar vergünstigen. Bereits heute sind die CKW-Tarife im schweizweiten Vergleich tief.
Das Segment Energie hat operativ stark von höheren Absicherungspreisen der eigenen Energieproduktion sowie von einer besseren Verfügbarkeit der Produktionsanlagen profitiert. Zudem konnten die Erträge aus der mittel- bis langfristigen Profilbewirtschaftung der Kraftwerke weiter erhöht werden.
Das Netzsegment verzeichnet eine stabile Ertragslage. Durch den Verkauf der Aktienmehrheit von EWA-energieUri fällt das Ergebnis um rund 2 Mio. CHF tiefer aus. Die Investitionen in Smart Meter und in den Ersatz und Unterhalt der Netzinfrastruktur blieben unverändert hoch. CKW investierte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 über 30 Mio. CHF in ein leistungs- und zukunftsfähiges Netz.
Ein guter Start ins Geschäftsjahr ist auch dem Segment Gebäudetechnik gelungen. Bereinigt um den nicht mehr enthaltenen Anteil von EWA-energieUri konnte der EBIT um über 4 Mio. CHF erhöht werden. Damit zeigen die Massnahmen zur Effizienzsteigerung Wirkung. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, da im gleichen Zeitraum der Wachstumskurs weitergeführt werden konnte und die Gesamtleistung um 22 Prozent und die Zahl der Mitarbeitenden um 12 Prozent erhöht werden konnte.
Sinkende Tarife per 2025
Die Energie- und Finanzmärkte haben sich nach den Verwerfungen von 2022/2023 wieder beruhigt. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Energieversorgern konnte CKW bereits für 2024 ihre eigenen Stromtarife stabil halten. Sie gehört im schweizweiten Vergleich zu den günstigsten 25 Prozent der Anbieter. Für 2025 dürften sich die Tarife im Versorgungsgebiet von CKW spürbar vergünstigen. Einerseits wird CKW ihre eigenen Energie- und Netztarife senken können, andererseits hat auch die nationale Netzgesellschaft Swissgrid eine Kostensenkung angekündigt. Zudem senkt der Bund die Abgabe für die Winterreserve, mit der Massnahmen für eine sichere Stromversorgung im Winter finanziert werden. Die Tarife werden jeweils bis Ende August für das Folgejahr kommuniziert.
Ausbau des Wärmegeschäftes
Den Zubau erneuerbarer Energiequellen trieb CKW weiter voran. CKW Gebäudetechnik installiert durchschnittlich zwei Photovoltaik-Dachanlagen pro Tag. Im vergangenen Winter wurde die bislang grösste von CKW installierte Photovoltaikanlage in Niederbipp für den Pharmagrossisten Galexis in Betrieb genommen. Sie besteht aus 5’700 Solarmodulen und wird pro Jahr rund zwei Gigawattstunden Strom produzieren, was dem Energieverbrauch von rund 450 Vierpersonenhaushalten entspricht. Zudem konnte CKW die Aktivitäten im Wärmebereich deutlich ausbauen. In Schüpfheim erfolgte der Spatenstich für eine leistungsstarke Holzheizzentrale. Dank moderner Holzvergasungstechnologie wird das Kraftwerk künftig klimafreundliche Wärme für bis zu 1’000 und Strom für rund 660 Vierpersonenhaushalte produzieren. In Kriens erhielt CKW gemeinsam mit ewl energie wasser luzern den Zuschlag für die Planung des Wärmverbundes und in Meggen entschied sich die Gemeinde für CKW als Partnerin für die Wärmeversorgung mit Seeenergie.
Einen bedeutenden Beitrag für die Stromversorgung im Winter könnte in Zukunft durch die Erhöhung des Staudammes auf der Göscheneralp erzielt werden. Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) liess unter Führung ihrer Hauptaktionärin CKW und in Zusammenarbeit mit Axpo, SBB sowie externen Dienstleistern eine Studie erarbeiten, die die Umsetzbarkeit einer Dammerhöhung beurteilt. Zurzeit prüft KWG im Rahmen eines Vorprojekts technische, ökologische, rechtliche, politische und wirtschaftliche Aspekte einer Dammerhöhung von 15 Meter. Durch die Dammerhöhung würde zwar nur geringfügig mehr Energie produziert, die Produktion könnte aber verstärkt vom Sommer- ins Winterhalbjahr verschoben werden, wo die erwartete Stromlücke am grössten ist.
In der Berichtsperiode zeigte sich jedoch auch, dass beim dringend notwendigen Ausbau erneuerbarer Energiequellen in der Schweiz weiterhin hohe Hürden bestehen. So musste beispielsweise das alpine Solarprojekt «Alpin Solar Ybrig» im Kanton Schwyz von Axpo und CKW-Tochter EWS nach der Ablehnung an der Urne eingestellt werden.
Umrüstung auf Smart Meter abgeschlossen
Die Optimierung des individuellen Stromverbrauchs ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Energiezukunft. Im April schloss CKW als erstes grösseres Energieversorgungsunternehmen in der Schweiz die flächendeckende Umrüstung auf digitale Smart Meter ab. Sie verbrauchen viermal weniger Strom und ermöglichen Kundinnen und Kunden, über die CKW-App Energie-Tracker, «Stromfresser» im Haushalt zu identifizieren und den Stromverbrauch zu senken.
CKW-Gruppe
Die CKW-Gruppe ist eine führende Schweizer Anbieterin integrierter Energie- und Gebäudetechniklösungen. Seit 130 Jahren versorgt das Unternehmen seine mittlerweile über 200’000 Endkunden aus den Kantonen Luzern und Schwyz mit klimafreundlichem Strom und Fernwärme. Hinzu kommen schweizweit innovative Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Elektro, Photovoltaik, Wärmetechnik, E-Mobilität, Gebäudeautomation, ICT-Lösungen sowie Security. Damit unterstützt CKW ihre Kunden bei der Reduktion des CO2-Ausstosses.
Die CKW-Gruppe beschäftigt schweizweit rund 2’000 Mitarbeitende, davon über 350 Lernende in 14 Berufen. Sie ist der grösste privatwirtschaftliche Lehrbetrieb der Zentralschweiz. Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete CKW einen Umsatz von CHF 1’353 Mio. CKW ist Teil der Axpo Gruppe und setzt zusammen mit ihrem Mutterhaus eine ambitionierte Strategie beim Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz um. www.ckw.ch