CSEM fördert Digitalisierungprojekte

Die Bewerbungen für den Wettbewerb «CSEM Digital Journey» können ab dem 13. Juni bis zum 5. September eingereicht werden.
Die Bewerbungen für den Wettbewerb «CSEM Digital Journey» können ab dem 13. Juni bis zum 5. September eingereicht werden.

Zum fünften Mal startet CSEM seinen Wettbewerb «CSEM Digital Journey», der explizit für Schweizer KMU entwickelt wurde. Damit unterstützt das Innovationszentrum ein Unternehmen bei der Realisierung seines Digitalprojekts. Im Umfang von 100’000 Franken kann Technologieunterstützung durch die CSEM-Spezialisten abgerufen werden. Die Bewerbungen können ab dem 13. Juni bis zum 5. September eingereicht werden. Wer von der Unterstützung profitieren kann, wird am 3. November am CSEM Business Day bekannt gegeben.

 

Seit 2018 fördert CSEM mit dem Wettbewerb «CSEM Digital Journey» die Digitalisierung in Schweizer KMU. Es bietet Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden die Möglichkeit, auf die Technologieexpertise von CSEM zurückzugreifen, um ihre wichtigen Digitalisierungsprojekte umzusetzen. «Um sich in der digitalen Welt weiterentwickeln zu können, benötigt die Wirtschaft vernetzte, miniaturisierte, autonome und intelligente Systeme, die gleichzeitig wenig Energie verbrauchen», erklärt Bahaa Roustom, Head of Marketing & Business Development a.i. und Juryleitung. «Aufgrund der langjährigen Erfahrung beispielsweise in der Mikrotechnik verfügt CSEM über die für die Entwicklung solcher Systeme erforderlichen Kompetenzen.»

«Wir stellen für die KMU verschiedene Technologien zur Verfügung», erklärt Alexandre Pauchard, CEO von CSEM. «Dazu gehören unter anderem Maschinelles Lernen für Industrie-Applikationen, eine Gesundheitsplattform, additive Fertigungstechniken, drahtlose Vernetzung für das Internet der Dinge (IoT) oder vernetzte und intelligente Laborlösungen, um nur ein paar zu nennen.»

Letztes Jahr vergab CSEM den Preis an Digitel, ein Unternehmen für Kälteanlagen mit Sitz in Cugy, sowie an die nationalen Zucker- und Salzproduzenten Swiss Sugar und Swiss Saltworks, die eine gemeinsame Bewerbung eingereicht hatten. Nachfolgend werden die beiden Projekte zur Veranschaulichung kurz vorgestellt.

Energieverbrauch von Kälteanlagen um 5 – 10 Prozent senken
Das 1989 gegründete Unternehmen Digitel SA ist auf die Entwicklung und Vermarktung von Lösungen für die Regelung und Fernsteuerung von Kälteanlagen für den Lebensmittelgrosshandel, das Hotelgewerbe und die Industrie spezialisiert. Solche Anlagen sind sehr energieintensiv. In der Schweiz verbrauchen allein die Industrie, die Supermärkte und die Dienstleistungsunternehmen rund 11’000 GWh Strom, was einem Siebtel des gesamten Schweizer Stromkonsums entspricht. Im Bewusstsein, dass dem so ist, hat Digitel bereits eine erste Lösung entwickelt, mit der übermässiger Stromverbrauch erkannt werden kann. Zusammen mit dem CSEM will das Unternehmen nun mithilfe künstlicher Intelligenz eine umfassende Energieeffizienzlösung auf den Markt bringen. Ziel ist es, den Endnutzern ein Werkzeug in die Hand zu geben, das den Energieverbrauch eines Anlagenparks kontinuierlich misst, Anomalien und deren Ursachen erkennt und meldet, sodass die Energiebilanz optimiert werden kann. Diese Lösung könnte bei den Digitel-Anlagen, die bereits im Einsatz sind, schon sehr bald angewandt werden und Energieeinsparungen zwischen 5 und 10 Prozent erzielen.

Künstliche Intelligenz zur Vorhersage von Ausfällen
Schweizer Zucker,
der Hauptzuckerlieferant in der Schweiz, beschäftigt in seinen Werken in Frauenfeld und Aarberg rund 250 Mitarbeitende, die während der Erntezeit pro Werk und Tag rund 10’000 Tonnen Zuckerrüben verarbeiten. Die Schweizer Salinen fördern, lagern und vertreiben jährlich bis zu 600’000 Tonnen Salz und stellen mit ihren drei Salinen in Schweizerhalle, Riburg und Bex die Salzversorgung der ganzen Schweiz sicher. Mithilfe des CSEM wollen sich die beiden KMU nun einer gemeinsamen Herausforderung stellen: dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Vorhersage von Ausfällen bei ihren Industriepumpen, in denen verschiedene Arten von Flüssigkeiten zirkulieren – Schweizer Zucker beispielsweise besitzt mehr als 150 Pumpen auf insgesamt 50 Kilometer Rohrleitung. Zurzeit wird der Zustand der Pumpen nicht proaktiv überprüft, das verhindert eine Früherkennung von Defekten. Schwachstellen werden daher erst spät erkannt, was zu kostspieligen Ausfällen führen kann. Mit einer vorausschauenden Analyse könnten Defekte frühzeitig erkannt, Prozesse optimiert und Energie eingespart werden.

KMU, die an der Digital Journey des CSEM teilnehmen möchten, können ihre Bewerbung bis zum 13. September 2022 einreichen. Die fünf Finalisten werden im Oktober ausgewählt und der Gewinner im November am CSEM Business Day bekannt gegeben.

Anmeldung zum Wettbewerb: CSEM Digital Journey

Die Jury

– Präsident: Bahaa Roustom, Head of Marketing & Business Development a.i.
– Silvio Bonaccio, ETHZ, Gesamtleitung ETH transfer
– Nicolas Bürer, former CEO Digital Switzerland
– Ursula Oesterle, EPFL, Vizepräsidentin für Innovation
– Raphaël  Rollier,  Bundesamt  für  Landestopografie  Swisstopo, Leiter  Innovation  und Produktmanagement
– Robert Rudolph, Swissmem, Mitglied der Geschäftsleitung, Bereichsleiter Digitalisierung und Innovation
– Christian Wasserfallen, Nationalrat

 

CSEM

Das CSEM ist ein international renommiertes Schweizer Innovationszentrum, das bahnbrechende Technologien mit starken gesellschaftlichen Auswirkungen entwickelt und diese in die Industrie überführt. Als öffentlich-private Organisation hat es den Auftrag, die Innovationstätigkeit der Schweizer Unternehmen zu unterstützen und die Wirtschaft zu stärken. Das CSEM ist in den Bereichen Präzisionsmikrofertigung, Digitalisierung und nachhaltige Energien tätig. 550 Mitarbeiterende aus 44 Ländern arbeiten eng mit führenden Universitäten, Forschungsinstituten und Industriepartnern zusammen. Das CSEM hat seinen Hauptsitz in Neuchâtel und verfügt über Standorte in den Kantonen Basel, Bern, Obwalden, Zürich und Graubünden.   www.csem.ch