Eigene Kreislauffähigkeit testen

Der von der der BFH und KOF/ETH lancierte Circularity Check hilft beim Einstieg in die Transformation zur Kreislaufwirtschaft. Foto: AdobeStock
Der von der der BFH und KOF/ETH lancierte Circularity Check hilft beim Einstieg in die Transformation zur Kreislaufwirtschaft. Foto: AdobeStock

Kreislaufwirtschaft hat in der Schweiz grosses Potenzial: Der Innovationsstandort Schweiz mit gut ausgebildeten Fachkräften und hohem Qualitätsstandard hat gute Voraussetzungen, die Chancen der Kreislaufwirtschaft künftig besser zu nutzen. Doch wie weit ist das eigene Unternehmen überhaupt? Der von der der BFH und KOF/ETH lancierte Circularity Check hilft beim Einstieg in die Transformation zur Kreislaufwirtschaft.

 

Wie weit ist das eigene Unternehmen bereits bei der Transformation zu zirkulären Geschäftsmodellen? Welche weiteren Massnahmen haben vergleichbare Unternehmen realisiert und wo erhält man Unterstützung bei der Umsetzung? Antwort auf diese Fragen liefert das von der BFH Wirtschaft und KOF entwickelte Online-Tool «Circularity Check»: In nur fünf Minuten bekommt man eine fundierte Bewertung und wichtige Informationen über den aktuellen Status des Unternehmens.

Repräsentative Vergleichsdaten ermöglichen Aufschluss über Kreislauffähigkeit
Die Angaben werden mit repräsentativen Daten abgeglichen, welche aus dem KOF Unternehmenspanel stammen, in dem rund 9’000 Unternehmen zu ihren Kreislaufaktivitäten befragt wurden. Diese zeigen auf, wie weit das Unternehmen im Transformationsprozess im Vergleich zu anderen Firmen fortgeschritten ist. Aufgrund der Repräsentativität der zugrundeliegenden Daten sind sowohl Vergleiche innerhalb der Schweiz als auch zwischen Branchen und Regionen möglich und der Check eignet sich sowohl für in der Kreislaufwirtschaft noch unerfahrene als auch bereits weit fortgeschrittene Unternehmen.

Mehr zirkuläre Geschäftsmodelle dringlich für Wirtschaftsstandort Schweiz
Erst 10 Prozent der Schweizer Firmen setzen heute substanziell Aktivitäten im Bereich der Kreislaufwirtschaft um und erwirtschaften damit einen massgebenden Anteil ihres Umsatzes. Viele Unternehmen haben im Bereich der Kreislaufwirtschaft noch keine Aktivitäten umgesetzt, oder haben ausschliesslich Aktivitäten zur Steigerung der Effizienz ergriffen.

Effizienzsteigernde Massnahmen sind erste wichtige Schritte. Jedoch braucht es für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft mehr. Gefragt sind Aktivitäten zur Schliessung der Kreisläufe (z.B. Mieten statt kaufen, Wiederaufbereitung von Produkten) und zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten (z.B. Reparierbarkeit, Produkt-Upgrades).

 

Kreislaufwirtschaft in der Schweiz 

Basierend auf einem spezifisch entwickelten Konzept zur Abbildung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene, wurden 2020 die rund 8000 Unternehmen des für die Schweiz repräsentativen KOF Unternehmenspanels schriftlich befragt. Dabei wurde für 27 konkrete Aktivitäten aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft erhoben, inwiefern die Unternehmen im Zeitraum 2017 bis 2019 messbare Veränderungen erzielt haben. Die  erhobenen  Daten erlauben einen Vergleich zwischen Industrien, Regionen und Unternehmen verschiedener Grössen und zeigen so erstmals für die Schweiz ein repräsentatives und differenziertes Bild der Verbreitung zirkulärer Aktivitäten in den Unternehmen.

 

Beteiligte Organisationen  

Die Berner Fachhochschule Wirtschaft ist eine anwendungsorientierte Hochschule mit dem Fokus auf eine nachhaltige und kreative Wirtschaft für das Business von Morgen. Das Institut «Sustainable Business» beschäftigt sich mit nachhaltigem Unternehmertum, mit Fokus auf Corporate Responsibility, Circular Economy und Social Innovation/Entrepreneurship.     www.bfh.ch/wirtschaft

Die KOF Konjunkturforschungsstelle ist ein Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut an der ETH Zürich. Unter ihrem Dach sind die Forschungsschwerpunkte Schweizer Konjunktur, internationale Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Strukturwandel beheimatet.    www.kof.ethz.ch