Die Umwelt Arena Schweiz hat gemeinsam mit Ausstellungspartnern an der Oberen Wallisellerstrasse in Opfikon/ZH die energetische Fassadensanierung eines Gebäudes realisiert. Optisch augenfällig – energetisch erfolgreich, mit bis zu 50 Prozent weniger CO2-Ausstoss.
Beim ersten energieautarken Mehrfamilienhaus in Brütten, ein Projekt der Umwelt Arena Schweiz, wurden zum ersten Mal speziell entwickelte, massgeschneiderte matte Photovoltaik-Module für die Fassaden eingesetzt. Seit der Eröffnung des Gebäudes im Juni 2016 ging die Entwicklung von Solarfassaden in Riesenschritten voran. Heute sind die Möglichkeiten der Fassaden-Module betreffend Gestaltung und Montage fast unbegrenzt. Der Architekt René Schmid hat für das Haus in Opfikon eine ästhetisch anspruchsvolle Fassade gestaltet, die gleichzeitig auch Energie erzeugt.
Photovoltaikfassaden wirken aufgrund der sterilen Glasoberflächen häufig monochrom und leblos. Bei diesem Objekt entwickelten die Architekten ein Fassadenkleid mit einer Oberfläche aus einem feinen, satinierten Rippenglas. Die feine Struktur – kombiniert mit dezenten Farbnuancen – verleiht der Fassade eine natürliche und lebendige Erscheinung. Dunkelgoldige Metallzargen betonen die Fensteröffnungen und schaffen einen edlen Akzent zur Photovoltaikfassade.
Strom für Eigenverbrauch
Das Gebäude aus den 70er-Jahren produziert damit rund 14‘000 kWh pro Jahr was in etwa dem Verbrauch von 5 durchschnittlichen Schweizer Haushalten entspricht. Der produzierte Strom wird in erster Priorität direkt im Gebäude selbst verbraucht und lediglich der Überschuss wird ins Netz geliefert. Eine solche Solarfassade ist sehr langlebig und dadurch auch finanziell interessant. Eine solche Fassade benötigt, im Vergleich zu konventionellen Fassaden, keinen Unterhalt wie beispielsweise die Erneuerung von Verputz oder Farbe. Damit lassen sich die Investitionen nach etwa 25 Jahren amortisieren. Auch nach dieser Zeit produziert eine Solarfassade weiterhin Strom für den Eigenbedarf, beziehungsweise für die Einspeisung ins Netz. Was dem Investor ebenfalls langfristig zu Gute kommt.
Die neu eingebaute Hybridbox, eine innovative Energiezentrale der Firma W. Schmid Projekte AG, produziert hohe Temperaturen und Strom. Gleichzeitig wird auch die Abwärme zur Kühlung des Gebäudes genutzt. Dabei stösst sie im Vergleich zu einer konventionellen Öl- oder Gasheizung bis zu 50 Prozent weniger CO2 aus. Die aufeinander abgestimmten Komponenten nutzen effizient die Umwelt- und Abwärme sowie die Zufuhr von Primärenergie in Form von umweltschonendem Erd- oder Biogas. Ein reiner Biogasbetrieb und somit die 100-prozentige CO2-Neutralität ist so möglich. Zudem können im Winter zusätzlich zirka 10‘000 kWh Strom ans Gebäude abgegeben werden.