Mit einem Umsatz von 1’031 Millionen Franken überschreitet ewz erstmals die Milliardengrenze und erzielt ein Jahresergebnis von 153,8 Millionen Franken. Davon gingen 80 Millionen Franken an die Stadtzürcher Stadtkasse. Während der Coronavirus-Pandemie konnte ewz die Kundinnen und Kunden zuverlässig mit Strom, Wärme und Kälte versorgen und in der Stadt Zürich mit dem Glasfasernetz einen wichtigen Beitrag an flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice leisten.
ewz konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 42,7 Mio. Franken (+4.3 Prozent) auf 1’031 Millionen Franken steigern. Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich auf 150,2 Millionen Franken. Das Jahresergebnis beträgt 153,8 Millionen Franken. Zum guten Geschäftsergebnis beigetragen haben die optimale Bewirtschaftung der eigenen Kraftwerkskapazitäten, die tieferen Beschaffungskosten beim Strom, die gestiegene Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen und Kostenreduktionen. Die Mindereinnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie konnten mit tieferen Betriebskosten aufgefangen werden. Das gute Geschäftsergebnis freut ewz-Direktor Benedikt Loepfe:
«ewz konnte auch in der Pandemie-Zeit den Auftrag, die Kundinnen und Kunden zuverlässig mit Strom, Wärme, Kälte sowie in der Stadt Zürich mit Telekommunikation zu versorgen, jederzeit erfüllen. Zudem konnten wir der Stadtkasse wiederum 80 Millionen Franken als Gewinnablieferung überweisen.»
Windproduktionskapazitäten verdoppelt
In Norwegen konnte ewz die beiden Windparks Stigafjellet und Måkaknuten termingerecht fertigstellen. Seit dem Sommer 2020 drehen sich in der Nordsee die Rotoren des Offshore-Windparks Trianel Windpark Borkum II, an dem ewz eine Beteiligung hält. Somit sind insgesamt 113 Windturbinen in 18 Windparks in Deutschland, Frankreich, Schweden und Norwegen für ewz im Einsatz. Mit einer Leistung von 325 Megawatt (Vorjahr 162,4 MW) produzierten die Windturbinen 711,7 Gigawattstunden (447,8 GWh) erneuerbaren Strom. Dieses Jahr wird eine Produktionsmenge von 1’048 GWh erwartet, was rund einem Drittel der verbrauchten Strommenge in der Stadt Zürich entspricht.
Energielösungen weiterhin im Vormarsch
Im letzten Jahr konnte ewz 15 neue Energiedienstleistungsanlagen in Betrieb nehmen. Unter den Projekten befindet sich beispielsweise der Energieverbund Altstetten und Höngg. Der grösste Verbund seiner Art in der Schweiz wird im Endausbau ca. 30’000 Haushalte mit Wärme und Kälte versorgen. Dank den schweizweit 318 Energie- und Wärmeverbunden konnte durch den Ersatz oder den Verzicht von fossilen Anlagen der CO2-Austoss von
56’854 Tonnen vermieden werden. Die zum Einsatz kommenden Energielösungen basieren auf Wärme- und Kälte-Anlagen, kombiniert mit Photovoltaikanlagen und Ladelösungen für den Umstieg auf Elektromobilität. «Dabei setzen wir konsequent auf lokale, erneuerbare Energiequellen und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs, der CO2-Emissionen und weiterer Luftschadstoffe», wie Benedikt Loepfe das Engagement von ewz zum Klima- und Umweltschutz umschreibt. Dass ewz dieses Engagement auch in Zukunft ernst nimmt, zeigt sich mit der Vision 2030: «Bis 2030 sollen schweizweit 100 Immobilienprojekte mit einer 100 Prozent klimaneutralen Energieversorgung mit Strom, Wärme und Kälte sowie E-Mobilität in Kooperation mit ewz realisiert werden.»
Hochalpine Solar-Grossanlage produziert Winterstrom
Die Solarstrom-Beteiligungsmodelle «ewz.solargrischun» und «ewz.solarzüri» stiessen auch im Jahr 2020 auf grosses Interesse. Dank dem Bau der ersten hochalpinen PV-Anlage der Schweiz auf der Albigna-Staumauer konnte ewz das Modell zusätzlich auch im ewz-Versorgungsgebiet Graubünden anbieten. Ende 2020 umfasst das Solarstromangebot 18 (+4) «ewz.solarzüri»- und «ewz.solargrischun»-Anlagen. Bereits 5’547 (+1’571) Kundinnen und Kunden sind an einer PV-Anlage von ewz beteiligt. Das Beteiligungsmodell wird auch im Jahr 2021 angeboten und umfasst rund 4’000 m2 PV-Fläche auf vier städtischen Schulhäusern. Die erste hochalpine Solar-Grossanlage an der Albigna-Staumauer konnte Mitte September 2020 erfolgreich in Betrieb genommen werden und produziert seither zuverlässig Winterstrom.
Stromverbrauch infolge Pandemie gesunken
Die Stadt Zürich verbrauchte im Berichtsjahr 2’652 Gigawattstunden Strom. Das sind 4 Prozent weniger als 2019. Grundsätzlich ist ein Rückgang des Stromkonsums mit Blick auf die 2000-Watt-Ziele durchaus erwünscht, doch in dieser Deutlichkeit ist die Verringerung wesentlich stärker als in den vergangenen Jahren. Dies ist insbesondere auf den Coronavirus-bedingten Shutdown im Frühjahr zurückzuführen mit Schul-, Laden- und Restaurantschliessungen sowie reduziertem öffentlichen Verkehr. Wird der Fokus nur auf die Privathaushalte in der Stadt Zürich gelegt, zeigt sich ein völlig gegenteiliges Bild. Aufgrund von Homeoffice und Homeschooling sowie verändertem Freizeitverhalten, stieg der Stromkonsum der Privathaushalte um 6 Prozent an. Insbesondere während des ersten Shutdowns im Frühjahr ist der Stromverbrauch der Haushalte sehr stark angestiegen mit Spitzen im April von rund +12 Prozent oder Mai von +10 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Nachhaltigster Energieversorger
Gemäss der Benchmarking-Studie 2020 des Bundesamts für Energie (BFE) erfüllt ewz die Ziele der Energiestrategie 2050 und von EnergieSchweiz am besten und belegt in den beiden Kategorien Strom und Wärme je den ersten Platz. Als einziges Unternehmen erreichte ewz über 90 Prozent der Ziele, beim Strom 94 Prozent und bei der Wärme 93 Prozent. Die BFE-Studie beurteilt 100 Schweizer Energieversorgungsunternehmen und ihre Aktivitäten
in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Strom- und Wärmebereich. Gemäss Benedikt Loepfe nimmt ewz die Auszeichnung zum Ansporn, weiterhin aktiv einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, zur Energiewende sowie zu einer Netto-Null-kompatiblen Energieversorgung zu leisten. «Dabei zeigt ewz Ansätze zur Ressourcenverminderung auf, forciert den effizienten Einsatz der Energie und setzt auf einen starken Ausbau und die Nutzung der erneuerbaren Energien.»