Erste Partner für Madaster

Zirkuläre Praxislösungen im Bau: BIM Facility, GS1 und ZPF Ingenieure sind erste Partner von Madaster. Foto: Louis Reed/Unsplash
Zirkuläre Praxislösungen im Bau: BIM Facility, GS1 und ZPF Ingenieure sind erste Partner von Madaster.
Foto: Louis Reed/Unsplash

BIM Facility, GS1 und ZPF Ingenieure sind die ersten drei Partner, die eine Vereinbarung mit Madaster Services Schweiz unterzeichnet haben. Madaster ist das Schweizer Kataster für Materialien in der gebauten Umgebung. Mit der Partnerschaft zwischen den drei Unternehmen und Madaster wird Expertise und Know-how im digitalen Bauen vernetzt, um Immobilienbesitzern die Realisierung kreislauffähiger Gebäude zu ermöglichen und die Wiederverwendung von Materialien zu fördern.  

 

Die Madaster-Plattform bietet digitale Tools wie Materialpässe und Indizes über den wirtschaftlichen und zirkulären Wert von Gebäuden für nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften von Liegenschaften. Die Erfassung von mehr Informationen über die Zusammensetzung und die technischen Eigenschaften von Bauelementen während der Entwurfsphase gibt zum einen Aufschluss über deren Wert und Risiko im Falle der Umnutzung oder des Rückbaus einer Liegenschaft. Gleichzeitig wird so die zukünftige Wiederverwendung dieser Materialien ermöglicht. Dafür müssen digitalisierte Daten aus der Planungsphase in den folgenden Lebenszyklusphasen eines Gebäudes übernommen, aufbereitet und transparent gemacht werden.

«Eine gezielte Materialisierung in der Planungsphase und die nahtlose Weitergabe von Informationen über die Qualität und Herkunft der Materialien und deren aktuellen Standort in die nächste Phase ist essenziell, um kreislauffähig zu bauen und Gebäude zu bewirtschaften. Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit unseren ersten Partnern BIM Facility, GS1 und ZPF Ingenieure. Ihre Expertise und unsere Plattform machen Materialdaten über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden nutzbar. Gemeinsam können wir zirkuläres Bauen realisieren,» sagt Marloes Fischer, Geschäftsführerin Madaster Services Schweiz zur Bekanntgabe der ersten drei Partnerschaften.

BIM Facility erarbeitet BIM-Modelle für Bestandsbauten mithilfe von Drohneneinsatz und Objektmaterialisierung nach eBKP-H.  Diese «Digital Twins» können direkt in Madaster überführt und ein Materialpass erstellt werden. «Madaster ist die konkrete Lösung zur Nutzung von Digital Twins. Die Zusammenarbeit mit Madaster ermöglicht es uns, Unternehmen einen detaillierten Einblick in die verwendeten Materialien und die Möglichkeiten ihrer Wiederverwendung zu geben,» sagt Matthias Wasem, CEO BIM Facility AG und weist als Beispiel auf die Erfassung des Depot G der SBB mit Drohneneinsatz hin.

Über die Erarbeitung von offenen Standards und Prozesseempfehlungen ermöglicht die gemeinnützige Organisation GS1 die Verbesserung von Informations- und Werteflüssen. Als nationaler Verein ist GS1 Switzerland Teil einer global agierenden Organisation und stellt so die breite Verankerung von offenen Standards sicher. «Eindeutige Produktidentifikation und -rückverfolgung sind Voraussetzungen für Kreislaufwirtschaft und eine schlanke Organisation von Bau, Facility Management und Rückbau.  Zusammen mit den Madaster Nutzern können wir Lösungen zur Verfügbarkeit verlässlicher und passgenauer Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes erarbeiten und umsetzen», sagt Uwe Rüdel, Branchenmanager Technische Industrien bei GS1 Switzerland.

ZPF Ingenieure unterstützen Bauherren und Immobilieneigentümer, eine kreislauffähige Bauplanung durchzuführen und Bestandsbauten auf Basis eines Materialpasses zu analysieren. «Dank BIM und Madaster können wir Gebäude heute über ihre gesamte Lebenszeit planen. ZPF Ingenieure entwickeln Madaster-kompatible BIM-Modelle, denn sie sind ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Bewusste frühzeitige Entscheidungen zu Konstruktion und Materialisierung in der Bauplanung führen zu einem geringeren Rohstoffeinsatz im Bauwesen,» kommentiert Jaqueline Pauli, Geschäftsleitungsmitglied von ZPF Ingenieure die Madaster-Partnerschaft.

Das Madaster Partnerprogramm bietet Unternehmen die Vernetzung von Wissen und Expertise über zirkuläres Bauen sowie die gemeinsame Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen für Zirkularität im Bau- und Immobiliensektor.