GV im Zeichen der Klimapolitik

Generalversammlung der KGTV

KGTV – Teilnehmer GV, Foto: Martin Bänninger

Nach der Begrüssung der 32 Mitgliederverbände der Konferenz der Gebäudetechnik Verbände (KGTV) forderte Präsident Jürg Grossen deren Delegierte auf, mittels zielführenden  Massnahmen zur Verbesserung der Klimasituation in der Schweiz zu sorgen. «Mit den im Gebäudebereich ermittelten 144 Massnahmen hat die KGTV die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Klimapolitik geschaffen», so Grossen.  Text: Oskar Aeberli, Fotos: zvg

 

16 Merkblätter zu den MuKEn 
Im Rahmen der ordentlichen Geschäfte wurden die Jahresberichte des Präsidenten und der fünf Dossierleiter Behörden, Bildung, Forschung, Politik und Wirtschaft genehmigt. Wie zudem Alfred Freitag, Dossierleiter Behörden, berichtete, sind per Ende 2018 insgesamt 16 Merkblätter zur Umsetzung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn)  erstellt worden. Diese dienen den ausführenden Unternehmen als Leitfaden bei der praktischen Umsetzung. Seit Jahresfrist besteht in der KGTV neu das Dossier Forschung, welches von der Plattform Brenet alimentiert wird.

Das von der Versammlung genehmigte Jahresprogramm 2019 sieht neben zwei Vorstandssitzungen wiederum eine Herbst-Plenarversammlung am 14. November vor. Der  Mitgliederbeitrag von CHF 1500.– pro Verband  bleibt für 2019 unverändert. Neu Einsitz im elfköpfigen Vorstand nehmen Gian A. Bisatz, Vorstand Swiss Engineering, und  Michael Sattler, Leiter Geschäftsstelle Brenet.

Drei interessante Referate
Im Nachgang zur ordentlichen GV wurden den Delegierten drei interessante und informative Fachreferate geboten. Oliver Brenner, stv. Generalsekretär der Konferenz der Kantonalen Energiedirektoren (EnDK), informierte über den Stand bei der Umsetzung  der Energiestrategie 2050 im Gebäudebereich, Patrik Hofstetter, Leiter Klima & Energie beim WWF Schweiz, äusserte sich zum CO2-Gesetz und dem Emissionshandel, und Markus Meier, Direktor Hauseigentümerverband,  erläuterte den Beitrag der Haueigentümer bei der Umsetzung der Energiestrategie im Bereich der Gebäudetechnik. Sämtliche Referate stehen auf der Webseite des Verbands zum Download zur Verfügung.

Grosses Defizit bei politischer Arbeit
Am Nachmittag hat Stephan Peterhans, Dossierleiter Politik, zu einem Workshop zur dringend notwendigen Politischen Arbeit der Verbände eingeladen. Diesen besuchten lediglich sieben Teilnehmende, wobei deren drei bereits professionell für ihre Unternehmen und Verbände politische Lobbyarbeit im Kanton oder in Bern leisten. Die bescheidene Präsenz zeigte deutlich, dass hier noch ein grosses Defizit besteht, weil die politische Arbeit in den Vorständen vieler Verbände noch immer sehr stiefmütterlich behandelt wird.

Beim Workshop betonte Dossierleiter Peterhans deshalb die Notwendigkeit einer intensiven Lobbyarbeit. «Damit ein Gesetz beeinflusst werden kann, braucht es keine Inserate, Webespots, Plakate oder Farb-Prospekte sondern primär ein Lobbying. Für die zielführende Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen, die zielorientierte Ausstattung von Förder- und Subventionsmassnahmen und die Ausrichtung auf den Markt bedarf es vorgängig der politischen Beratung.» Und hier müssen die Fachverbände aus seiner Sicht unbedingt aktiver werden.

KGTV-Präsident Jürg Grossen ruft an der GV die Teilnehmendenzum Handeln auf.
KGTV-Präsident Jürg Grossen ruft an der GV die Teilnehmenden zum Handeln auf.

Politische Arbeit ist kein Sprint
Die Konferenz der Gebäudetechnik Verbände (KGTV) zählt aktuell 32 Mitgliederverbände. Diese schätzen die engagierte Arbeit der fünf Dossierleiter Bildung, Behörden, Forschung, Politik und Wirtschaft des Dachverbandes. Während die Verantwortlichen der beiden Dossiers Behörden (Merkblätter zur Umsetzung der MuKEn) und Bildung (Plattform für Aus- und Weiterbildung) auf die Mitwirkung der Mitgliederverbände zählen können, fehlt es bei den anderen drei Dossiers noch am dringend erwünschten Support. Insbesondere beim Dossier Politik ist die Mitwirkung noch dürftig. Meistens fehlen das Erkennen des Nutzens politischer Beratung oder schlicht die Ressourcen. Fakt ist: Politische Arbeit ist kein Sprint, sondern eine langfristige Investition und diese erfordert strategisches Denken und Handeln.

Gerade jetzt ist jedoch politische Beratung erforderlich. Die jüngsten Gesetzesvorlagen (Energiegesetze) auf Bundes- und Kantonsebene zeigen wie wichtig die politische Arbeit der Fachverbände ist, um dort etwas zu erreichen. Denn nur mit wirksamen Ausführungsgesetzen auf kantonaler Ebene lassen sich die vom  Bund verabschiedete Energiestrategie 2050 oder das CO2-Gesetz in der Praxis effizient umsetzen. Hierzu hat die KGTV mit den 144 ermittelten Technischen Massnahmen in der Energie- und Gebäudetechnik den Weg zu einer wirksamen  Energie- und Klimapolitik bereits aufgezeigt.

«Wir verfügen schon heute über sehr gute Lösungen zur praktischen Umsetzung einer zukunftsorientierten Energie- und Klimapolitik», betonte deshalb Präsident Jürg Grossen an der Generalversammlung in der Bundestadt mit Nachdruck. Nun gelte es für die Mitgliederverbände, für den notwendigen politischen Druck zur Umsetzung der verfügbaren Lösungen in den Kantonen zu sorgen. Und dazu biete die KGTV ihren Mitgliederverbänden mit dem Dossier Politik und der bereits aktiven Arbeitsgruppe die Basisunterlagen.