Die Neuzulassungen unter den Elektroautos wachsen stetig. So machen Elektro- und Hybridautos in der Schweiz bereits 50 Prozent an den Neuwagen-Verkäufe aus. Die Zahl der öffentlich errichteten Ladestationen entwickelt sich jedoch nicht so dynamisch.
Neben weiten Wegen zur nächsten Ladesäule bedeutet das unter Umständen auch lange Wartezeiten, bis eine Säule frei ist. Daher scheint es die einfachste Lösung zu sein, eine eigene Ladestation zu Hause zu installieren. Während das in einem Einfamilienhaus meist problemlos möglich ist, müssen Stockwerkeigentümer, Mieter und Eigentümer in Mehrfamilienhäusern einige besondere Punkte beachten.
Die Wallbox im Mehrfamilienhaus benötigt spezielle Technik
Ladesäulen in einem Mehrfamilienhaus benötigen eine spezielle Technik. Im Vergleich zur Elektroauto-Ladestation im Einfamilienhaus ist der Einbau einer Wallbox im Mehrfamilienhaus etwas komplizierter. So muss die Anschlussleistung der Immobilie den erhöhten Strombedarf tragen können. Das Stromnetz muss bei installierten Ladesäulen fortan nicht mehr nur die Stromversorgung der Haushalte abdecken, sondern auch die vorgesehene Zahl der Ladeeinrichtungen. Dies gelingt unter anderem durch die Erhöhung der Anschlussleistung sowie ein intelligentes Lastmanagement. Dieses verteilt den Strom zum einen gleichmässig auf die Ladestationen und zum anderen sorgt es dafür, dass die Obergrenzen beim Strombezug eingehalten werden. In älteren Mehrfamilienhäusern kann es passieren, dass vor der Installation der Ladesäulen neue Elektroleitungen verlegt werden müssen. Doch damit nicht genug. Eine weit grössere Herausforderung ist die Zuordnung des jeweiligen Stromverbrauchs zu der richtigen Person.
Komplizierte verbrauchsgenaue Abrechnung
Um Ladesäulen in einem Mehrfamilienhaus verbrauchsgenau abrechnen zu können, gibt es drei Möglichkeiten: Entweder wird ein Wohnungszähler installiert oder ein separater externer Zähler. Auch ein Gemeinschaftszähler für den Allgemeinstrom des Mehrfamilienhauses ist möglich.
Im ersten Fall ordnet die Hausverwaltung den Stromverbrauch den einzelnen Haushalten zu und rechnet diesen entsprechend ab. Dabei ist gerade eine Installation von Wohnungszählern problematisch. Neben Anpassungen des Zählerplatzes sind zusätzliche Sicherheitsmassnahmen bezüglich des Überspannungsschutzes erforderlich. Sinnvoller dagegen ist die Installation von Gemeinschaftszählern. Diese brauchen sehr wenig Platz und die Anzahl der anzuschliessenden Ladesäulen ist unbegrenzt. Die Abrechnung gegenüber dem Betreiber der Messstelle erfolgt durch die Hausverwaltung am Allgemeinstromzähler. Die Abrechnung gegenüber den Ladesäulennutzern erfolgt in Form einer jährlichen Abschlagszahlung. Dabei zahlen die Nutzer der Wallboxen den Verbrauch nach Ablesung der Ladepunktzähler entsprechend der Nebenkostenvereinbarung.
Generell muss für eine verbrauchsabhängige Abrechnung immer eine intelligente Ladestation installiert werden. Nur so ist eine genaue Zuordnung möglich. Des Weiteren erlaubt eine derartige Technologie die Steuerung und Kontrolle der Ladevorgänge via Tablet, Smartphone oder PC. Der Verbrauch der Ladesäulen kann genau erfasst und mittels Verteilschlüssel auf die Mieter, Stockwerkeigentümer oder Eigentümer des Mehrfamilienhauses umlegt werden. Vermieter und Hausverwaltungen können mit Tools zur Nebenkostenabrechnung wie Fairwalter, das hierzu eine Kooperation und technische Integration mit dem Energiemessgeräte-Anbieter Smart-Me eingegangen ist, den Energieverbrauch in Mehrfamilienhäusern gemäss den importierten Zählerständen automatisch auf die Mietparteien verteilen.