Keine Zukunft ohne Herkunft

Alfred Freitag ist Vorstandsmit­glied bei KGTV. Er vertritt die Interes­sen der Gebäudetechnik bei KGTV seit der ersten Stunde.
Alfred Freitag ist Vorstandsmit­glied bei KGTV. Er vertritt die Interes­sen der Gebäudetechnik beim KGTV von Anfang an.

Im Juni 2013 wurde die «Konferenz der Gebäudetech­nik-Verbände» (KGTV) gegrün­det. Seither hat der Dachverband einige erfolgreiche Anstrengun­gen unternommen, um auf die Energiestrategie des Bundes und die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen.    Text: Alfred Freitag

Im September 2012 lag der Entwurf der Energiestrategie 2050 zur Ver­nehmlassung vor. Die Unterlagen umfassten 2500 Seiten. Die Stel­lungnahme musste bis Januar 2013 abgeliefert werden. Diese für die Schweiz bedeutsame «Strategie» beinhaltete 50 Massnahmen – eini­ge von grosser Bedeutung für die Gebäudetechnik. Es stellte sich die Frage, welche der 2500 Seiten für die Branche relevant sind. Effizien­tes Vorgehen war vonnöten.

Wer ist die Gebäudetechnik?
Viele einzelne Vereine und Verbän­de. Mit jedem Einzelnen kann die Politik nicht kommunizieren. Des­halb organisierte die Berufsgruppe Technik und die Fachgesellschaft für Energie und Haustechnik des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) zusam­men mit dem Fachverband Kom­fortregelung (FKR) im Dezember 2012 eine Informationsveranstal­tung zur Erläuterung der Energies­trategie 2050. Die versammelten Organisationen beschlossen, sich bilateral über die Eingaben bei der Vernehmlassung zu informieren. Aufgrund des grossen Interesses an einer Zusammenarbeit gründeten 31 Branchenorganisationen im Ju­ni 2013 die KGTV mit dem Ziel, die Interessen der Gebäudetechnik in das Energie- und CO2-Gesetz ein­zubringen. Präsident ist aktuell NR Jürg Grossen.

KGTV Workshop Widenmoos 2017. Foto: zvg
KGTV Workshop Widenmoos 2017. Foto: zvg

Zahlreichen Gesprächen mit Poli­tikern folgte ein Sessionsanlass im Januar 2014. Der Einladung folgte unter anderem der heutige Bun­desrat Guy Parmelin. Einige unserer Anträge wurden vom Parlament angenommen und fanden somit Eingang in das Energie-Gesetz, das im Mai 2017 vom Volk gutge­heissen wurde. Bereits zuvor hat­ten die KGTV-Mitglieder die Studie «Potenziale der Gebäudetechnik» Bundesrat Ueli Maurer anlässlich der Swissbau 2016 überreicht. Und die Verbandsarbeit trug weitere Früchte: So wurden etwa die Be­triebsoptmierung in die Mustervor­schriften der Kantone aufgenom­men und insgesamt 16 Merkblätter zu den Vollzugshilfen erarbeitet.

Warum Mitglied werden?
«Der Schweizer Gebäudepark wird mit erneuerbaren Energien be­trieben!» So lautet die Vision der KGTV, wie sie im Strategiepapier festgehalten wird. Diese Vision ist im Interesse von uns allen. Um sie zu realisieren, ist eine enge Zu­sammenarbeit mit den Entschei­dungsträgern nötig. Umgekehrt sind auch Behörden und Politiker auf eine Anlaufstelle angewiesen, welche die Branche vertritt. Für das Baugewerbe ist es Bauen Schweiz; und für die Gebäudetechnik ist es die KGTV. Gesetze werden von Politikern gemacht. Deshalb gilt: Nur wer in der Politik präsent ist, kann über die Zukunft mitbestim­men. Mitbestimmung, was in künftigen Gesetzen verankert ist, erfolgt durch Verbandsarbeit.