Meier Tobler wies für das Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz von CHF 556.3 Mio. (Vorjahr CHF 510.8 Mio.) aus. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einer Steigerung um 8.9 Prozent. Das betriebliche Ergebnis auf Stufe EBITDA lag mit CHF 52.1 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert (Vorjahr CHF 35.9 Mio.). Die EBITDA-Marge konnte auf 9.4 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 7.0 Prozent).
Mehrere Faktoren trugen zu diesem ausserordentlich erfreulichen Ergebnis bei. Zum einen war die Dynamik bei den Heizungssanierungen ungebrochen. Die hohe Nachfrage nach Wärmepumpen hielt an. Dies wirkte sich positiv auf den Geschäftsbereich Wärmeerzeugung aus, aber auch auf das Handelsgeschäft, welches stark auf die Heizungssanierung ausgerichtet ist. Zum andern blieb die Verfügbarkeit im gesamten Geschäftsjahr dank aktivem Management der Lieferketten den Verhältnissen entsprechend gut. Zudem konnten die stark gestiegenen Einkaufspreise und Gemeinkosten durch höhere Verkaufspreise vollumfänglich kompensiert werden.
Geschäftsgang
Im Handelsgeschäft verfügt Meier Tobler, dank seiner gesamtschweizerischen Präsenz mit 47 Marchés und einer erstklassigen Logistik, über eine führende Marktstellung. Im Geschäftsjahr 2022 wuchs das Handelsgeschäft im hohen einstelligen Prozentbereich. Dieses deutlich über dem normalen Niveau liegende Wachstum war vor allem auf Verkaufspreiserhöhungen zurückzuführen. Die innovativen Absatzformate entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 positiv. Unter dem Namen «marché@work» bewirtschaftet Meier Tobler einen «Selbstbedienungs-Marché» für Montage- und Verbrauchs- material bei Kunden vor Ort. Die Anzahl Kunden, welche diese Dienstleistung nutzen, konnte im Geschäftsjahr 2022 auf 639 gesteigert werden (Vorjahr 293). Das Absatzformat «marché@box», welches die Kunden direkt auf der Grossbaustelle mit dem benötigten Material bedient, wurde weiter ausgebaut. Zurzeit sind acht Container im Einsatz (Vorjahr drei). Ein erfreuliches Wachstum zeigten auch die Online-Verkäufe. 2022 wurden rund 40 Prozent des Umsatzes im Handelsgeschäft über den e-Shop abgewickelt.
Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung legte erneut deutlich zu und gewann weiter an Marktanteilen. Der Umsatz wuchs im zweiten Jahr in Folge im zweistelligen Prozentbereich. Während die verkauften Stückzahlen bei den Wärmepumpen deutlich zulegten, beschleunigte sich der Rückgang bei Öl- und Gasheizungen. Ein umfassendes Produktesortiment kombiniert mit einer guten Lieferfähigkeit, hohe Fachkompetenz und Kundennähe sind das Fundament dieser erfolgreichen Entwicklung. Mittels des Online-Heizungskonfigurators tritt Meier Tobler verstärkt bei den Endkunden auf. 2022 konnten über diesen Kanal rund 14’000 qualifizierte Leads generiert werden.
Das Servicegeschäft befindet sich langfristig in der Transformation weg von fossilen Heizungen hin zu Wärmepumpen. Die Serviceumsätze entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 leicht rückläufig. Dies war zum einen witterungsbedingt auf die milden Temperaturen, zum anderen auf den beschleunigten Rückgang fossiler Heizungen zurückzuführen. Meier Tobler plant, durch digitale Services das rückgängige fossile Geschäft zu kompensieren. Mit «SmartGuard», dem innovativen Online- Diagnose-Tool für Wärmepumpen, vereinfacht Meier Tobler die Wartung der Haustechnik-Anlagen sowohl beim Service vor Ort wie auch mit Fernzugriff. Die Anzahl Heizungen mit SmartGuard steigerte sich im Geschäftsjahr 2022 um gut 30 Prozent auf 4’400 Anlagen.
Das Geschäft mit Klimasystemen schloss das Jahr 2022 mit einem prozentual zweistelligen Umsatzwachstum ab. Im ersten Semester 2022 konnte ein Grossauftrag zur Ausrüstung eines Hochleistungs-Rechencenters der Green Datacenter AG ausgeliefert werden. Die Nachfrage nach Kälte- und Klimalösungen ist ungebrochen hoch. Anders als in den Bereichen Wärmeerzeugung und Handel stehen Grossprojekte im Mittelpunkt. Technologische Haupttreiber sind nachhaltige und umweltverträgliche Kältemittel.
Ein wichtiger Meilenstein für Meier Tobler wird die Eröffnung des neuen Dienstleistungscenters in Oberbuchsiten (SO) im Juli 2023 darstellen. An diesem Standort werden die Logistik für die gesamte Gruppe sowie regionale Verkaufs- und Serviceaktivitäten zusammengefasst und die beiden bisherigen Logistikstandorte Däniken und Nebikon abgelöst. Durch das Zusammenlegen der Logistik wird ab 2024 neben Einsparungen in den Betriebskosten auch eine weitere Verbesserung des Kundennutzens möglich sein. Im Geschäftsjahr 2023 werden Mehrkosten aufgrund des Umzugs sowie eines zeitlich beschränkten Parallelbetriebs anfallen. Die Bauarbeiten kommen terminlich wie geplant voran. Das neue Dienstleistungscenter wird durch die Suva als zukünftige Eigentümerin finanziert und langfristig von Meier Tobler zurückgemietet. Meier Tobler verantwortet als Bauherr die Erstellung des Gebäudes. Während der Bauphase führen die getätigten Bauinvestitionen (per 31.12.2022: CHF 57.6 Mio.) sowie die erhaltenen Anzahlungen der Suva (per 31.12.2022: CHF 61.0 Mio.) zu einer Verlängerung der Bilanz. Der Übergang des Eigentums sowie der Beginn des Mietverhältnisses erfolgen bei Inbetriebnahme des Dienstleistungscenters im Sommer 2023.
Nachhaltigkeit
Der Gebäudepark in der Schweiz verbraucht aktuell rund 45 Prozent des Energiebedarfs in der Schweiz und ist für rund einen Viertel des CO2-Ausstosses verantwortlich. Die Energiestrategie des Bundes sieht vor, die CO2-Emissionen im Gebäudesektor auf Netto-Null zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist der Übergang von fossilen Heizungen hin zu Wärmepumpen ein entscheidender Faktor. Durch seine angebotenen Lösungen sowie durch die Reduktion des eigenen Fussabdrucks will Meier Tobler das Erreichen der Klimaziele unterstützen. Meier Tobler nimmt seine ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung aus Überzeugung wahr und hat ein konsequentes Nachhaltigkeitsprogramm in der Strategie verankert. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit nach international anerkannten Standards wird erstmals für das Geschäftsjahr 2023 erfolgen.
Ausblick
Aus heutiger Sicht geht Meier Tobler von einem stabilen Baumarkt und einem weiterhin dynamischen Sanierungsmarkt aus. Die Energiewende wird weiter vorangetrieben und der Trend zum nachhaltigen Heizen ist ungebrochen. Knapp 1 Million Gebäude in der Schweiz werden nach wie vor mit fossiler Energie beheizt. Andererseits stellen Inflation, Zinssteigerungen und geopolitische Unsicherheiten für die allgemeine Bauwirtschaft Risiken dar, welche schwierig zu prognostizieren sind. Zudem können sich eine verbesserte Situation bei den Lieferketten sowie der Eintritt neuer Marktteilnehmer in Überkapazitäten und einem Preisdruck äussern.