Meier Tobler weist für das Geschäftsjahr 2020 einen Nettoumsatz von CHF 487 Mio. aus, 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Dank einem soliden zweiten Halbjahr 2020 mit einem Umsatzplus von 2,4 Prozent gelang es, den durch den Lockdown bedingten Rückgang von 6,3 Prozent im ersten Semester nahezu aufzuholen.
Die Corona-Pandemie hat das Geschäftsjahr 2020 von Meier Tobler geprägt. Im ersten Halbjahr wurden in einigen Kantonen Baustellen stillgelegt und der Zugang zu Gebäuden war eingeschränkt, sodass Lieferungen und Serviceeinsätze nicht möglich waren oder ver-schoben werden mussten. Unterbrüche in der Lieferkette führten teilweise zu eingeschränkter Verfügbarkeit von Produkten. Im zweiten Semester erholte sich die Nachfrage, und es kam trotz erneut verhängter Restriktionen im Zusammenhang mit der zweiten Corona-Welle nur zu geringen Einschränkungen oder Unterbrüchen in der Lieferkette.
Im Handelsgeschäft entwickelten sich die Formate Marché, Marché24, marché@work sowie die E-Commerce-Plattform solide. Sie profitierten von den zahlreich angestossenen Initiativen im Bereich der Digitalisierung. Die im vorletzten Jahr eingeführte Dienstleistung marché@work, bei der Meier Tobler einen «Selbstbedienungs-Marché» für Montage- und Verbrauchsmaterial direkt in die Werkstatt der Kunden stellt und bewirtschaftet, fand grosse Resonanz. Die Anzahl Kunden von marché@work konnte verdreifacht werden. Das Marché-Netzwerk wurde durch den im September 2020 eröffneten Marché24 in Wallisellen auf 47 Standorte erweitert. Es handelt sich dabei um den ersten 24/7-B2B-Shop der Schweiz. Meier Tobler konnte den Umsatz des e-Shops im Jahr 2020 im zweistelligen Prozentbereich steigern.
Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung blieb auch 2020 unter Druck. Zuversichtlich stimmt jedoch die deutliche Erholung gegen Ende des Geschäftsjahrs. Im vierten Quartal 2020 lagen die verkauften Stückzahlen deutlich über dem Vergleichsquartal des Vorjahrs. Dies zeigt, dass die zahlreichen getroffenen Verbesserungsmassnahmen im Wärmeerzeugungs-Geschäft zu greifen beginnen. Zudem profitiert dieser Bereich vom anziehenden Erneuerungs-Markt zum Ersatz fossiler Heizungen durch effiziente Wärmepumpen.
Das Servicegeschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2020 erfreulich und steigerte sowohl Umsatz als auch Produktivität. Die 2019 mit dem Industry 4.0 Award ausgezeichnete digitale Dienstleistung der Online-Diagnostik von Wärmepumpen («smart-guard») konnte kontinuierlich ausgebaut werden.
Das Geschäft mit Klimasystemen hat im Geschäftsjahr die Umsatzerwartungen erfüllt und schliesst auf Vorjahresniveau ab. Mehrere Grossaufträge konnten im zweiten Semester ausgeliefert werden, darunter umfangreiche Aufträge zur Ausrüstung von zwei Rechenzentren der Safe Host SA. In den Auftragsbüchern ist zum heutigen Zeitpunkt kein pandemiebedingter Rückgang zu erkennen. Weil das Geschäft mit Klimasystemen voraussichtlich an Bedeutung gewinnen wird, entschied sich Meier Tobler, diesen Bereich ab Januar 2021 als eigenständige Business Unit zu führen.
Die Planung des neuen Logistikzentrums in Oberbuchsiten (SO) wurde im Berichtsjahr vorangetrieben. Bei weiterhin optimalem Planungs- und Bewilligungsverlauf könnte der Baustart bereits in diesem Jahr erfolgen. Die Betriebsaufnahme würde dann 2023 gestartet. Zur Finanzierung des neuen Logistikzentrums ist eine Sale-and-rent-back-Transaktion vorgesehen, eine diesbezügliche Ausschreibung ist am Laufen. Das ehemalige Logistikzentrum von Tobler in Däniken wurde 2020 aus einem langfristigen Leasing-Vertrag ausgekauft, an einen Investor verkauft und kurzfristig zurückgemietet. Damit hat Meier Tobler im Hinblick auf den geplanten Umzug in das neue Logistikzentrum in Oberbuchsiten zeitliche Flexibilität erhalten. Zudem konnte durch diese Transaktion die Nettoverschuldung um knapp CHF 26 Mio. reduziert werden.
Im Jahr 2020 hat Meier Tobler eine Lohngleichheitsanalyse durchgeführt und die Lohnstruktur im Unternehmen hinsichtlich Kriterien wie Ausbildung, Erwerbs- und Dienstjahre, Kompetenzniveau und berufliche Stellung überprüfen lassen. Die Analyse ergab nur geringfügige Abweichungen zwischen den Löhnen von weiblichen und männlichen Mitarbeitenden, die klar innerhalb der Toleranzgrenze des Bundes liegen. Meier Tobler verfügt damit über ein wirksames Managementsystem, um die Lohngerechtigkeit für ihre Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Der Geschäftsverlauf 2021 ist angesichts der anhaltenden Pandemie schwer abzuschätzen. Unter der Voraussetzung, dass die Baukonjunktur sich stabil entwickelt und es zu keinen Einschränkungen für die Baubranche kommt, strebt Meier Tobler im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz auf Vorjahresniveau an.