Nachhaltigkeitspreis für Bjarke Ingels

Der dänische Architekt Bjarke Ingels wird am 22. November 2019 ausgezeichnet. Foto: Karl Nordlund
Der dänische Architekt Bjarke Ingels wird am 22. November 2019 ausgezeichnet. Foto: Karl Nordlund

Der dänische Architekt und Designer Bjarke Ingels erhält den diesjährigen Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises als weltweit führender Visionär nachhaltiger Baukunst. Der Preis wird am 22. November 2019 in Düsseldorf verliehen.

«Bjarke Ingels ist der Architekt unserer Zeit,» sagt der Initiator der Auszeichnung Stefan Schulze-Hausmann. «Er nimmt die wichtigsten globalen Strömungen auf und setzt sie in spektakuläre Bauwerke um, die dem Menschen dienen und neue Massstäbe in puncto Nachhaltigkeit setzen.»

Bjarke Ingels habe sich mit seinem Verständnis von nachhaltigem Bauen in den letzten Jahren zu einem der global erfolgreichsten Architekten entwickelt, begründet die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis die Auszeichnung weiter. Rund um den Globus seien Beispiele für seine Vision zu finden, Grenzen zu verschieben und Außergewöhnliches zu schaffen, um die Welt zu verbessern. Ingels zeige der Welt, so die Stiftung, dass saubere Technologien grenzenlose Möglichkeiten bieten und soziale Verantwortung mit architektonischer Extravaganz zusammengehen kann.

Der 44jährige Däne ist Gründer der Bjarke Ingels Group (BIG) mit über 500 Architekten und Hauptquartieren in Kopenhagen, New York und Barcelona. Zu seinen grössten Erfolgen auf internationaler Ebene zählen das hybride «Courtscaper» Via 57 sowie die Planung des «2 World Trade Center» in New York. Mit dem Grundsatz «Yes is More» steht Ingels für eine pragmatische utopische Architektur, die das konkrete Ziel verfolgt, sozial, ökonomisch und umweltbezogen perfekte Orte zu schaffen. So versorgt das Müllheizkraftwerk «Copenhill» zukünftig nicht nur Grossteile Kopenhagens mit Energie und produziert mehr sauberes Wasser als es verbraucht, sondern dient – durch die Gestaltung des Dachs – auch als Skipiste und Naherholungsgebiet. Das «BIG U-Projekt», ein Schutzsystem von Downtown Manhattan vor Sturmfluten und Überschwemmungen, ist ein weiteres Beispiel seines innovativen Schaffens, das das urbane Erscheinungsbild verändert und die
Lebensqualität der Menschen verbessert. TIME Magazine sieht ihn als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Neben seiner Arbeit mit BIG hält Ingels Gastvorlesungen an Universitäten wie Harvard, Yale und Columbia.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird unter anderem unterstützt durch den Bund Deutscher Architekten. Foto: Frank Fendler
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird unter anderem unterstützt durch den Bund Deutscher Architekten. Foto: Frank Fendler

Noch bis zum 7. Juni 2019 können sich Bauherren, Architekten oder Nutzer mit ihren Neu- und Bestandsbauten um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur bewerben. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis prämiert gemeinsam mit der Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. zukunftsweisende Gebäude, die sich durch eine hohe gestalterische Qualität, innovative Lösungen und eine ganzheitliche Nachhaltigkeit auszeichnen. Die Auszeichnung wird unterstützt durch den Bund Deutscher Architekten, der Bundesarchitektenkammer und der Bundesstiftung Baukultur.

 

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der
Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit sieben Wettbewerben (darunter der Next Economy Award für «grüne Gründer»), über 800 Bewerbern ist der Preis der grösste seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1200 Mitgliedsorganisationen Europas grösstes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fusst das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermassen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits mehr als 3500 Personen in rund 40 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen
qualifiziert.