Neues Institut für Gebäudetechnik und Energie

Adrian Altenburger, Leiter IGE.
Urs-Peter Menti, Leiter IGE. Fotos: HSLU

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur setzt die Strategie der interdisziplinären und gesamtheitlichen Entwicklung auch intern um und hat per 1. April 2017 die bisher organisatorisch getrennten Leistungsbereiche der Lehre und der Forschung zusammengeführt. Das neue Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE) vereint neu den Studiengang Gebäudetechnik ¦ Energie, die Weiterbildung (u.a. MAS Energieingenieur Gebäude) und das ZIG (Zentrum für Integrale Gebäudetechnik). Die Führung des Instituts wird durch Adrian Altenburger und Urs-Peter Menti gemeinsam wahrgenommen.

Innovationen auf dem Gebiet der Gebäudetechnik und der Energie in Gebäuden fördern und gleichzeitig eine Infrastruktur schaffen, die eine multidisziplinäre angewandte Forschung und ein bedarfsgerechtes Studium sowie attraktive Weiterbildungsangebote ermöglicht – mit diesem Anspruch wird an der Hochschule Luzern das neue Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE) lanciert. Die Anwendungen in der Forschung reichen von Arealenergieversorgungen mit Energy Hubs bis hin zu Hygienefragen. Der Studiengang Gebäudetechnik | Energie vereint weiterhin die beiden Studienrichtungen HLKS (Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär) und GEE (Gebäude-Elektroengineering) und bietet mit den weiteren Studiengängen der Architektur, Bauingenieurwesen und Innenarchitektur die schweizweit einzigartige Möglichkeit von gemeinsamen und somit interdisziplinären Modulen. Mit dem neuen Institut für Gebäudetechnik und Energie, das wie bisher auf dem Campus in Horw beheimatet ist, wollen die beiden Institutsleiter gewährleisten, dass die Schweiz die nötigen Kompetenzen im Bereich der Gebäudetechnik und Energie bündeln und auch im internationalen Wettbewerb behaupten kann.

Gebäudetechnik als systemische Ingenieurskunst
Die Gebäudetechnik und die Energieversorgung von Gebäuden ist eine systemisch geprägte Ingenieurwissenschaft und befindet sich an der Schnittstelle zwischen den nationalen und regionalen Energieversorgern und den Industrieprodukten. Mit dem Brückenschlag zwischen Lehre und Forschung bildet das neue Institut für Gebäudetechnik und Energie eine gesamtheitliche Plattform, mit welcher die Fragen zum Gebäude als System und im System ideal abgedeckt und die Entwicklungen sowie Bedürfnisse besser abgebildet werden können.

Die Bedeutung der Gebäudetechnik und der Energieeffizienz in Gebäuden wächst weltweit. Dabei stellen sich auch grosse Herausforderungen. Zum Beispiel müssen neue Lösungen für die Transformation (Dekarbonisierung) der bestehenden Gebäude entwickelt und gleichzeitig das Wissen der Technologien für die künftig vermehrt dezentral situierte Stromversorgung und die Digitalisierung im Betrieb vermittelt werden. «Um die Energiestrategie erfolgreich umzusetzen, braucht es das spezifische Know-how von systemisch denkenden Ingenieuren. Das neue Institut für Gebäudetechnik und Energie führt diese zusammen und bietet eine interdisziplinäre Plattform, die auch der Ausbildung und dem Wissenstransfer für den gesamten Baubereich zugutekommen wird», sagt Viktor Sigrist, Direktor der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

Die Dozierenden und Forschenden des IGE richten ein besonderes Augenmerk auf die Gebiete der Arealenergieversorgung, der Eigenstromerzeugung und -speicherung, der Gebäudeautomation und -informatik, des Performance Gap sowie der Digitalisierung der Planungs- und Bauprozesse (z.B. BIM). Am neuen Institut wird ein multidisziplinäres Team aus ca. 100 Ingenieuren und Architekten sowie Naturwissenschaftlern aus ausgewählten Gebieten tätig sein.

Interdisziplinäre Baukompetenz als Grundlage
Als eines der insgesamt vier neuen Institute im Fachbereich Bau an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur will das IGE die interdisziplinäre Kompetenz sowohl im Studiengang als auch in der Forschung hoch halten.

Dazu wird aktuell beispielsweise eine interdisziplinäre Modulreihe entwickelt in welcher die Studierenden aus Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik in realitätsnahen Teams über zwei Semester gemeinsame Lösungen mit Mehrwert entwickeln und den Zyklus mit einer disziplinär vertieften Bachelorthesis abschliessen.

In der Forschung werden Projekte für die öffentliche Hand (insbesondere fürs Bundesamt für Energie) und Entwicklungsarbeiten zusammen mit der Industrie (oft mitfinanziert durch die KTI) durchgeführt. Ein grosses Engagement findet zudem im SCCER FEEB&D statt (Swiss Competence Center for Energy Research – Future Energy Efficient Buildings & Districts) – einem vom Bund finanzierten Forschungsprogramm bis 2020 zur Erforschung und Entwicklung von Lösungen für die Energiestrategie 2050.

Neben den eigenen Labors stehen für die Erprobung von Lösungen in einem realen Umfeld auch die seit 2016 gemeinsam betriebenen Forschungs-Unit «meet2create» im NEST-Gebäude auf dem EMPA-Areal in Dübendorf zur Verfügung oder das Suurstoffi-Areal in Rotkreuz.

Im neuen Innovationspark Zentralschweiz in Rotkreuz sollen unter dem Titel «Building Excellence» zusammen mit den Wirtschaftspartnern neue Lösungen entwickelt werden, welche die Verbindung zwischen der Hochschule und der Wirtschaft und somit zwischen Theorie und Praxis nachhaltig prägen.

Weitere Informationen:
www.hslu.ch/de-ch/technik-architektur