Siemens Campus wird 2023 klimaneutral

Bundesrätin Simonetta Sommaruga am globalen Hauptsitz von Siemens Smart Infrastructure in Zug. Fotos: Siemens Schweiz AG
Bundesrätin Simonetta Sommaruga am globalen Hauptsitz von Siemens Smart Infrastructure in Zug. Fotos: Siemens Schweiz AG

Um die Energiewende zu schaffen und die CO2-Ziele zu erreichen, braucht es das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Für Siemens Schweiz sind die Pläne des Bundes und insbesondere das neue CO2-Gesetz der richtige Weg, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen. Bereits im Jahr 2023 soll der Siemens-Campus in Zug, der grösste Schweizer Standort des Unternehmens, die Klimaneutralität erreichen.

 

Im Mai 2021 startet die umfassende Sanierung des Bestandsgebäudes an der Theilerstrasse 1c in Zug, welche rund zwei Jahre dauern wird. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 70 Millionen Franken. Im Rahmen ihres Besuchs vom 8. März 2021 in Zug liess sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) über dieses Bauprojekt, die neusten technologischen Möglichkeiten und die ambitionierten Klimaziele des Unternehmens informieren.

Weltweite Reduktion von CO2-Emissionen
Seit 2014 hat Siemens seine CO2-Emissionen weltweit um 54 Prozent reduziert und deckt bereits 70 Prozent seines globalen Strombedarfs durch Ökostrom. Bis spätestens 2030 wird das Unternehmen, das in über 190 Ländern tätig ist, sein operatives Geschäft komplett klimaneutral betreiben. Am globalen Hauptsitz von Siemens Smart Infrastructure in Zug, dem grössten Schweizer Siemens-Standort, wo rund 1700 Mitarbeitende in Forschung, Entwicklung, Produktion und Verwaltung tätig sind, wird Siemens dieses Ziel bereits 2023 erreichen. Als letztes Teilprojekt auf diesem Weg startet in wenigen Wochen die rund 70 Millionen Franken teure Sanierung des Gebäudes Theilerstrasse 1c. Dort werden in Zukunft Forschung und Entwicklung, diverse Testlabore und die IT-Abteilungen angesiedelt sein. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2023 wird der gesamte Siemens-Campus klimaneutral betrieben. Möglich wird dies durch den Einsatz intelligenter Gebäudetechnik, die Verwendung erneuerbarer Energien, den Verzicht auf fossile Energieträger und mit Hilfe energieeffizienter Produktionsanlagen.

Bei ihrem Besuch am 8. März 2021 in Zug liess sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga über das Modernisierungsprojekt und die neusten technologischen Entwicklungen informieren.
Bei ihrem Besuch am 8. März 2021 in Zug liess sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga über das Modernisierungsprojekt und die neusten technologischen Entwicklungen informieren.

«Dass wir die Klimaneutralität an unserem grössten Schweizer Standort bereits 2023 erreichen, spornt uns natürlich an, diesen Weg konsequent weiterzugehen und unsere Anstrengungen zur Reduktion der CO2-Emissionen zu intensivieren», erklärte Matthias Rebellius, Siemens-Vorstandsmitglied und globaler CEO von Siemens Smart Infrastructure (SI). «Den grössten Hebel zur Linderung des Klimawandels erreichen wir mit dem Siemens-Umweltportfolio, das bei unseren Kunden rund um den Globus im Einsatz ist. Mit neu installierten Systemen konnten wir allein im letzten Geschäftsjahr die Treibhausgas-Emissionen weltweit um 7 Millionen Tonnen reduzieren.»

Wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung
Der Siemens-Campus in Zug ist ein gutes Beispiel dafür, wie Technologie und digitale Lösungen einen wichtigen Beitrag zu Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung leisten. Bei den 2019 eröffneten Büro- und Produktionsgebäuden wurden dank intelligenter Gebäudetechnik und erneuerbarer Energien, bereits im ersten Betriebsjahr im Vergleich zum durchschnittlichen Wärmeverbrauch der letzten Jahre, mehr als 600 Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht einer Reduktion von 60 Prozent. «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass mit unseren Lösungen in den meisten Gebäuden beträchtliche Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent erzielt werden können», sagte Matthias Rebellius. Diese Erkenntnis kommt natürlich in erster Linie den Siemens-Kunden zugute, aber auch dem Unternehmen selbst.

Für Gerd Scheller, Country CEO von Siemens Schweiz hat der Bund die richtigen politischen Weichen gestellt, um den Klimaschutz in der Schweiz voranzubringen. «Wir engagieren uns deshalb bei den Initiativen ‹Schweizer Wirtschaft für das CO2-Gesetz› und ‹CEO4Climate›», so Scheller. «Innovation und technologischer Fortschritt in den Bereichen Energie, Gebäudetechnik, Industrie und Mobilität sind zentral, um den CO2-Ausstoss langfristig zu reduzieren. Siemens Schweiz ist in all diesen Geschäften tätig und das CO2-Gesetz setzt den richtigen Rahmen, um die Dekarbonisierung voranzubringen.»

Grösster Industriearbeitgeber der Schweiz
In der Schweiz, wo Siemens mit rund 5300 Mitarbeitenden der grösste Industriearbeitgeber ist, hat das Unternehmen weitere Umweltmassnahmen auf den Weg gebracht. So werden alle Firmenstandorte mit einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgerüstet. In Zug wird die bestehende Ladeinfrastruktur in Kürze mit rund 40 zusätzlichen Ladestationen ergänzt. Mitarbeitende können an allen Schweizer Siemens-Standorten gratis Strom tanken und sollen so motiviert werden, auf umweltfreundliche Autos umzusteigen. Auch für die firmeneigene Fahrzeugflotte hat Siemens ambitionierte Pläne: Bis 2030 werden weltweit sämtliche Serviceautos komplett auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge umgestellt – allein in der Schweiz sind dies fast 1200 Autos.

Für das Unternehmen sind die Elektromobilität und insbesondere die Integration von Ladeinfrastruktur, Energieverteilung und Gebäudetechnik ein vielversprechender Wachstumsmarkt und der Haupttreiber, um die angestrebten Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Vor allem die Schnittstelle zwischen Energienetz und Verbraucher – Siemens nennt diese Schnittstelle «Grid Edge» – birgt enormes Potenzial. Innovative Produkte in Kombination mit der Digitalisierung ermöglichen das effiziente Zusammenspiel aller beteiligten Akteure. In diesem Umfeld ist Siemens auf vielen Gebieten tätig. Dazu gehören Lastmanagement, virtuelle Kraftwerke, Microgrids, Elektromobilität oder Lösungen für das Gebäude- und Energiemanagement. Das Ziel ist ein intelligentes System, in welchem Erzeuger, Stromnetz, Speicher und Verbraucher autonom interagieren. Damit dies überhaupt denkbar ist, braucht es zusätzliche Speicherkapazitäten, sowohl auf Netzebene, wo der Energiefluss innert Sekundenbruchteilen reguliert werden muss, als auch im Bereich der Langzeitspeicher.