Ein Scan von 560’000 deutschen Heimnetzwerken deckt neue Schwachstellen in Smart Homes auf.
- 16,7 Prozent der vernetzten Haushalte in Deutschland verfügen über mindestens ein unsicheres Gerät, dass das gesamte Netzwerk angreifbar macht
- 17,1 Prozent der Router in den Haushalten sind unzureichend gesichert
- Neben Routern und Smart-Home-Geräten sind Set-Top-Boxen, Sicherheitskameras und vernetzte Drucke die Haushaltsgeräte, die sich am häufigsten unter den angreifbaren Geräten finden
Avast, ein weltweiter Anbieter von digitalen Sicherheitsprodukten, hat herausgefunden, dass jeder sechste deutsche Haushalt durch Cyberangriffe verletzbar ist. Der Smart Home Report 2019 beinhaltet Daten von 16 Millionen Smart-Home-Netzwerken und zeigt, dass 46,3 Prozent dieser Netzwerke über fünf oder mehr vernetzte Endgeräte verfügen und 16,6 Prozent dieser Smart-Homes mindestens ein unsicheres Gerät beinhalten. Diese Zahlen zeigen, wie viele Haushalte durch ihre IoT-Geräte von Hacks bedroht sind, da eine einzige Schwachstelle bereits ausreichen kann.
«Die Menschen nutzen ihren Smart-TV, um ihre Lieblings-Netflixserien zu streamen oder verbinden ihr Babyfon mit ihrem Heimnetzwerk, wissen dabei aber oft nicht, wie sie die Sicherheit ihrer Geräte aufrechterhalten können», erklärt Ondrej Vlcek von Avast. «Um in das Netzwerk zu gelangen reicht für Hacker ein einziges schlecht gesichertes Gerät. Sobald sie dann im Netzwerk sind, können Sie sich auf andere Endgeräte ebenso Zugriff verschaffen, wie auf die persönlichen Daten, die diese senden oder speichern, einschließlich Live-Videos und Sprachaufnahmen. Einfache Vorkehrungen, wie die Wahl eines sicheren und einmaligen Passworts oder einer Zwei-Faktor-Authentifizierung auf allen Geräten erhöhen die Sicherheit immens. Darüber hinaus ist es wichtig, regelmässige Updates der Firmware durchzuführen, um sicherzustellen dass stets die aktuellste Software auf dem Gerät installiert ist.»
Schwache Zugangsdaten und veraltete Software
Die Mehrheit (66,5 Prozent) der anfälligen Geräte im Haushalt wurde als unsicher eingestuft, da sie über schwache Zugangsdaten wie Passwörter oder nur über eine Ein-Faktor-Authentifizierung verfügen. Weitere 33,8 Prozent dieser Geräte waren anfällig, da Fehler in der Software oder bekannt gewordene Sicherheitslücken zu nicht geschlossen wurden.
Zudem hat Avast 11 Millionen Router weltweit gescannt und festgestellt, dass über die Hälfte (59,7 Prozent) entweder schwache Anmeldeinformationen oder Software-Schwachstellen aufweisen. Veraltete Software ist oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette, was sie zu einem einfachen Einfallstor für Cyberkriminelle macht, die auf andere verbundene Geräte zugreifen möchten.
Die verletzbarsten Geräte
Eine weitere Erkenntnis der Studie waren die statistisch gesehen verletzbarsten Geräte in einem Smart Home:
- Netzwerkgeräte (31,2 Prozent)
- Drucker (29,0 Prozent)
- Netzwerkspeicher (21,0 Prozent)
- Sicherheitskameras (11,6 Prozent)
- Set-Top-Boxen (2,5 Prozent)
Der Smart Home Security Report zeigte zudem, dass Drucker weltweit am häufigsten unter den angreifbaren Geräten sind und in jedem untersuchten Land in den Top 3 vertreten sind. In den USA, Kanada, Australien, Singapur, Südkorea und Japan führen sie die Liste der am häufigsten gefundenen verletzbaren Geräte sogar an. Medien-Streaming-Dongles und -Boxen (z.B. Set-Top-Boxen, Chromecasts, Receiver) sind weltweit in den Top 5 vertreten und das drittwichtigste IoT-Gerät, das in Smart Homes nach Fernsehern und Druckern zu finden ist.