Innovativ, zukunftsorientiert und weltbewegend. So beschreiben Projektbeteiligte das mobile Tiny-House namens Solar Butterfly, das mit seiner Mission – und ausschliesslich mittels Solarstrom – bald um die Welt reist. An der Umsetzung massgeblich beteiligt sind auch HSLU-Studierende des Bereichs Technik und Architektur.
Beim SolarButterfly handelt es sich um ein solarbetriebenes Wohnmobil in Form eines riesigen Schmetterlings, der das Elektrofahrzeug, das ihn zieht, auflädt. Es wird bald auf der Suche nach Projekten und Pionieren gegen die globale Erwärmung um die Welt reisen. Initiator ist der Schweizer Umweltpionier Louis Palmer, der vor 15 Jahren als erster Mensch die Welt mit einem solarbetriebenen Auto umrundet hat. Der SolarButterfly und seine Passagiere werden nun viele der Projekte, die Palmer damals in 90 Ländern gesehen hat, erneut besuchen und darüber berichten, wie sie zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Außerdem sollen 1’000 Lösungen in Sachen Klimawandel identifiziert, aufgezeichnet und veröffentlicht werden, um Millionen von Menschen zu ähnlichen Massnahmen zu inspirieren.
Funktional und auffällig
Der SolarButterfly soll auf seiner Tour nicht nur für Aufmerksamkeit sorgen, sondern gleich als Beispiel dienen, wie nachhaltiges Wohnen und Leben in der Praxis aussehen und funktionieren kann. Doch wie lassen sich auf kleinstem Raum neben Schlafplätzen auch eine Nasszelle und Küche unterbringen? Wie wird genügend Energie mittels Photovoltaik gewonnen, damit auch das Zugfahrzeug damit versorgt wird? Und wie lässt sich bei all seinen Auszieh- und Ausklappfunktionen die Stabilität des Fahrzeuges garantieren?
Ein herausforderndes Projekt
Diesen Fragestellungen gingen die Studierenden aus den Bereichen Innenarchitektur, Maschinen- und Gebäudetechnik nach und haben disziplinübergreifend an Teilprojekten gearbeitet, die zum Schluss zusammengefügt wurden. Ein innovatives Projekt für die Zukunft zu planen, heisst auch, unbekannte Wege zu gehen, an neuen Techniken und Integrationen zu tüfteln. Stephen Wittkopf, Leiter Wissens- und Innovationstransfer WIT unterstütze das Projekt in der frühen Konzeptphase und in der Planung durch Vermittlung von Dozierenden und Studierendenprojekten auch über die Departementsgrenzen hinaus. Der Einsatz des gesamten Projektteams wird belohnt: Wenn alles klappt, startet die Welttournee des SolarButterfly bereits im Mai 2022 in der Schweiz und führt danach durch alle Kontinente.
Das speziell von der Hochschule Luzern in der Schweiz entworfene Wohnmobil ist ein praktisches Beispiel für nachhaltiges Leben ohne Kohlenstoffemissionen. Eines seiner einzigartigen Merkmale ist, dass sich sein Dach zu einem großen Solarpaneel (80 m2) oder «Schmetterlingsflügel» entfaltet, der die Geräte im Inneren mit Strom versorgt und sogar das Elektroauto, das es zieht, auflädt. Der SolarButterly besitzt eine Länge von 10 Metern und eine Breite mit hochgeklappten Flügeln von 13 Metern. Er wird aus hochmodernen Materialien gebaut. Darunter befinden sich Kunststoffabfälle, die im Meer gesammelt und in einem einzigartigen Verfahren so umgewandelt werden, dass sie als Hauptbaumaterial für den Butterfly verwendet werden können. Der SolarButterfly wird derzeit in der Nähe von Luzern in der Zentralschweiz gebaut.
Die finale Destination ist schon fix eingeplant: 2025, pünktlich zum zehnjährigen Geburtstag der Pariser Klimakonferenz, soll der Solar Butterfly in Paris vorfahren.