– Welche Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie befürchten Sie für Ihr Unternehmen?
Bis jetzt ist die Wärmepumpen-Branche mit einem blauen Auge davon gekommen. So sind die Zahlen der ersten 4 Monate im 2020 für die ait Schweiz AG noch nicht besorgniserregend.
Einen deutlichen Einbruch spüren wir in der Serviceabteilung. Hier zeigt sich, dass der Wärmepumpen-Besitzer oft den Servicetechniker für planbare Wartungs- und Kontrollarbeiten nicht gerne in den Heizungskeller lässt – ausgenommen natürlich für dringende Reparaturen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Neubau und vor allem der Sanierungs-Markt entwickeln wird. Schreckt der Hausbesitzer aufgrund der ungewissen Lage vor einer Investition in eine umweltfreundliche Wärmepumpe zurück oder sagt er sich: Teure Ferienpläne können im Moment nicht gemacht werden, also investieren wir in eine umweltfreundliche Heizung!
– Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit dieser Situation um?
Wir haben schon früh die Massnahmen des BAG im Betrieb umgesetzt. Das heisst, höchste Priorität hat die Gesundheit der Mitarbeitenden, Kunden und Partner. Und so arbeitet der Innendienst auch aus dem Homeoffice, der Verkauf bleibt zuhause und bedient die Kunden per Telephon und die Techniker schützen sich und respektieren die Abstands- resp. die Hygiene-Vorgaben.
– Haben Sie bereits spezielle Vorkehrungen getroffen?
Die getroffenen Vorkehrungen sind folgende:
– Jeden Kontakt möglichst vermeiden.
– Alle Events, Besuche, Reisen, Meetings, Messen, Essen… wurden abgesagt.
– Im Home-Office wurden alle mit einem Videosystem ausgerüstet und geschult.
– Der Service trägt Handschuhe und bei Kontakt mit dem Kunden einen Voll-Gesichtsschutz.
Trotz dieser Herausforderung sind Vertrieb, Service und Administration wie gewohnt erreichbar. ait Schweiz AG kann den Betrieb vollumfänglich gewährleisten.
– Ihr Fazit?
Wir versuchen, neben all den schwierigen Tagen und Entscheidungen, der Situation auch positive Aspekte abzugewinnen. So haben wir in der Digitalisierung (Video) einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Wir lernen, dass viele Arbeiten auch im Home-Office ausgeführt werden können. Und sehen, dass nicht jede Reise notwendig ist, neue Zusammenarbeitsformen sehr wohl möglich sind und schlussendlich die Umwelt schonen.
– Welche Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie befürchten Sie für Ihr Unternehmen?
Die Situation mit dem Corona-Virus zeigt uns die Kehrseite der Globalisierung auf. Anfangs Jahr sind wir noch von einem leicht rückgängigen Markt auf hohem Niveau ausgegangen. Aufgrund der heutigen Situation dürfte das Jahr 2020 für alle Marktteilnehmer ein schwieriges Jahr werden. Unsere beiden Werke sowie die Logistik sind nach wie vor im Betrieb. Die Coronavirus-Pandemie kann jedoch aufgrund von Umständen, die ausserhalb unseres Einflussbereiches liegen, sehr wohl Auswirkungen auf unsere Produktion haben. Zum Beispiel, wenn sich aufgrund einer Unterbrechung der globalen Lieferkette produktionstechnisch benötigte Materialien nicht mehr beschaffen lassen.
– Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit dieser Situation um?
Wir haben frühzeitig ein Krisenmanagement aufgezogen und die Massnahmen mit den Empfehlungen vom BAG sowie interne Konzernrichtlinien konsequent umgesetzt. Dies betrifft die Hygiene, Messeverbote, Reiseeinschränkungen, Erstellung und Implementierung eines Pandemie-Planes (u.a. Aufrechterhaltung und Versorgung der Produktion), wo möglich Home-Office für unsere Mitarbeitenden und vieles mehr.
– Haben Sie bereits spezielle Vorkehrungen getroffen?
Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, um die Lieferfähigkeit unserer Produkte weiterhin zu gewährleisten. Dazu haben wir ein Team gebildet, das laufend die aktuelle Situation beurteilt und die nötigen Schritte in die Wege leitet. Unser Einkaufs-Team steht seit Wochen in engem Kontakt mit unseren Lieferanten, um die Versorgung bestmöglich sicher zu stellen.
Möchten Sie Ihre Meinung zur aktuellen Situation mit der Branche teilen, wenden Sie sich an bitte an die Redaktion: start@medesco.ch