Am 10. April 2019 nahmen rund 300 Fachleute aus der HKL-Branche am 16. WIF – Weishaupt Ingenieur-Fachzirkel in der Umwelt Arena Spreitenbach teil. Der alle zwei Jahre stattfindende Anlass hatte sich dieses Jahr dem Thema «Energiestrategie 2050 – Stand heute» angenommen und zeigte Wege für deren Umsetzung auf.
Bevor die eigentliche Veranstaltung eröffnet wurde, erfuhren die Anwesenden von einer wichtigen Änderung. Nach 30-jähriger, erfolgreicher Tätigkeit als Geschäftsführer der Weishaupt AG, wird Richard Osterwalder am 1. Juni 2019 die operative Leitung an seinen Nachfolger, dem 46-jährigen Thomas Rusch, übergeben. Richard Osterwalder bleibt dem Unternehmen und der Branche jedoch als Delegierter des Verwaltungsrates und in verschiedenen Fachverbänden erhalten. Thomas Rusch war es auch, der die offizielle Eröffnungsrede am WIF 2019 hielt.
Der stellvertretende Generalsekretär der Energie-Direktoren-Konferenz, Oliver Brenner zeigte in seinem Referat, dass die Schweizer Energieversorgung zu 75,3 Prozent vom Ausland und stark von fossilen Energieträgern abhängt. Eindrücklich wies er auf die Tatsache hin, dass der Brennstoffverbrauch in der Gebäudetechnik seit 2004 signifikant sinke, der Treibstoffverbrauch des Verkehrs jedoch laufend zunehme. Die MuKEn 2014 entstanden nach dem Vorfall 2011 in Fukushima und beinhalten Vorschriften und Standards für Neubauten und bestehende Bauten zur zielkonformen Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Brenners Fazit: «Energie- und klimapolitische Herausforderungen und Ziele lassen sich nur gemeinsam erreichen, wobei Kantone und die Haustechnikbranche wichtige Player sind!»
Berthold Högerle, Leiter Schulungszentrum Max Weishaupt GmbH, berichtete über den grossen Energieumbruch in der Branche. Obwohl Brenner heute noch 60 Prozent des Marktes ausmachen, arbeitet Weishaupt daran, den regenerativen Bereich der Produkte stark auszubauen. Högerle stellte die neue, in der Schweiz gefertigte Luft/Wasser Wärmepumpe Biblock und die neuen energieeffizienten Gasbrenngeräte vor – alles Eigenentwicklungen, produziert in der Schweiz.
Gianni Operto, Präsident AEE Suisse – die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz – präsentierte anschliessend, wie der Energiewende mit innovativen Lösungen begegnet werden kann. Technologien sind dabei ein grosses Thema und machen, wie auch die Digitalisierung, grosse Fortschritte. Letztere eröffnet neue Möglichkeiten, die Operto als grosse Chance sieht.
Auch im anschliessenden Podiumsgespräch mit allen Referenten wurde deutlich: WAS wir wollen, scheint klarer, als WIE wir es wollen. Dem Grundsatz scheinen alle zuzustimmen, aber niemand will direkt davon betroffen sein.