
Das Schweizer Batterietechnologie Unternehmen Battrion AG hat in Dübendorf (ZH) eine Kleinserienfertigung mit einer Kapazität von 20 MWh/Jahr aufgebaut. Jetzt wird die Produktion auch für Kunden aus der Automobilindustrie aufgenommen. Dies geschieht zusätzlich zu bereits bestehenden Abnehmern ausserhalb dem Automobil-Bereich.
Die Anlage mit einer Gesamtinvestition von 3 Millionen Schweizer Franken nutzt einen neuartigen Produktionsprozess, die von Battrion entwickelte ‹Aligned Graphite®-Technologie›. Das patentierte Verfahren reduziert die Ladezeit deutlich, im Vergleich zu Elektrofahrzeugen mit konventionellen Lithium-Ionen-Batterien.
Schnelles Laden und geringer CO2-Fussabdruck
Das Erreichen von kürzeren Ladezeiten stellt derzeit eine grosse technische Hürde dar und ist der Schlüssel, um den Umstieg von Verbrauchern und Unternehmen auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen. Dr. Martin Ebner, Mitgründer und CTO, erklärt: «Die erfolgreiche Produktion von Elektroden in dieser Fertigungsanlage ist von entscheidender Bedeutung. Sie beweist den Prozess zur Herstellung von Aligned Graphite®-Elektroden im relevanten Massstab und führt damit zu einer deutlichen Verringerung des Risikos für eine breite Nutzung der Technologie». Weiter fügt er hinzu: «Das sind grossartige Neuigkeiten für unsere Kunden in der Automobilindustrie. Mit dieser Technologie können wir die Ladezeit von Batterien drastisch reduzieren. Für Elektrofahrzeuge bedeutet dies, dass 400 km Reichweite in nur 15 Minuten statt 25 Minuten möglich sind. Das ist machbar, weil dreimal länger mit voller Leistung geladen werden kann, bevor sie reduziert werden muss.“

Die Anlage in Dübendorf demonstriert darüber hinaus die Vorteile der Technologie in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kostensenkungspotenzial. Die Technologie basiert auf der Verwendung von flockenförmigem Graphit. Ein umweltfreundlicher Rohstoff, der den verschwenderischen Prozessschritt namens «Graphit-Sphäronisierung» vermeidet und gleichzeitig die Kosten senkt. Dr. Max Kory, Mitgründer und COO von Battrion fügt hinzu: «Mit dem Betrieb der Anlage demonstrieren wir, wie diese Technologie eingesetzt werden kann, um den CO2-Fussabdruck von Lithium-Ionen-Batterien zu reduzieren. Wir verfolgen dabei einen klaren Weg, um die Produktion der negativen Elektroden der Batterie bei stark reduziertem CO2-Ausstoss zu ermöglichen. Mit dem flockenförmigen Graphit lässt sich zirka 10’000t CO2 pro GWh Batteriekapazität einsparen.»
Markus Vollstedt, CEO von Battrion, unterstreicht die wirtschaftliche Relevanz der Produktionsanlage: «Unsere Kunden verwenden die Elektroden die wir produzieren in Zellen und Modulen und bald auch in Batteriepacks für den Einsatz in Elektrofahrzeugen.»
Battrion wird in einem nächsten Schritt die Kapazität zur GWh-Tauglichkeit der Technologie aufstocken. Dazu arbeitet Battrion an der Implementierung der Technologie mit führenden Zellherstellern und OEMs in verschiedenen Märkten.
Battrion AG
Die in Dübendorf ansässige Battrion AG wurde 2014 als Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) gegründet.