Rekordhohe Stromproduktion bei Wasserkraftwerken

Die Reuss führte im hydrologischen Jahr 2023/2024 immer genügend Wasser. Auf dem Bild: Reusswehr Rathausen. Foto: CKW
Die Reuss führte im hydrologischen Jahr 2023/2024 immer genügend Wasser. Auf dem Bild: Reusswehr Rathausen. Foto: CKW

Das vergangene hydrologische Stromproduktionsjahr führte zu Höchstwerten bei drei von CKW betriebenen Wasserkraftwerken in der Zentralschweiz. Das Kraftwerk Rathausen in Emmen produzierte mit knapp 17,7 Millionen Kilowattstunden sogar so viel Strom wie noch nie seit der Inbetriebnahme 1895.

Im vergangenen hydrologischen Jahr, das heisst vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024, produzierten die von CKW betriebenen Wasserkraftwerke Göschenen, Rathausen und Sarneraa 536 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit decken die drei Kraftwerke den Strom von knapp 120’000 Vierpersonenhaushalten ab.

Kraftwerk Göschenen: über 500 Millionen kWh
Das Speicherkraftwerk Göschenen produzierte den Grossteil dieser Strommenge, nämlich rund 503 Mio. kWh. Das ist die höchste Produktionsmenge seit 23 Jahren. Der Wert liegt 20 Prozent über dem Durchschnittswert der letzten 20 Produktionsjahre.

Noch nie in seiner Geschichte produzierte das Kraftwerk Rathausen in Emmen so viel Strom wie im vergangenen Geschäftsjahr: 17,7 Mio. kWh. Diese Strommenge würde für rund 100 Millionen Fahrkilometer mit einem Mittelklasse E-Auto reichen – knapp 2’500 Erdumrundungen in Äquatornähe.

Mit 15,1 Mio. kWh produzierte auch das Kraftwerk Sarneraa in Sarnen einen Höchstwert. Letztmals wurde im hydrologischen Jahr 2000/2001 ein höherer Wert erreicht. Die produzierte Menge liegt ebenfalls etwa 20 Prozent über dem Mittelwert der letzten 20 Produktionsjahre.

Ideale Produktionsvoraussetzungen
Für die hohe Produktionsmenge verantwortlich waren die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen über das gesamte hydrologische Jahr verteilt sowie die hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke. Zudem sorgten die intensiven Schneefälle Ende Winter dafür, dass die Schneeschmelze erst spät einsetzte. Dies führte bei allen drei Anlagen zu vielen Volllaststunden. Auch wurden keine grösseren Revisionen mit langen Stillstandzeiten durchgeführt.

Zum Vergleich: Für die Produktion von 536 Millionen kWh Sonnenstrom wäre eine Fläche von über drei Quadratkilometern mit Solarpanels notwendig. Das entspricht in etwa der Fläche von rund 430 Fussballfeldern. Im Gegensatz zur Wasserkraft würde dieser Strom aber nachts nicht zur Verfügung stehen und im Winter nur in sehr geringem Masse.

Ausbau erneuerbarer Energieproduktion
Ein rascher Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion ist für die Energiewende und die Dekarbonisierung dringend notwendig. Besonders gross sind die Herausforderungen im Winterhalbjahr. Mit Dammerhöhungen ist eine Verschiebung der Wasserkraft- Stromproduktion in die Wintermonate möglich. Deshalb prüfen die Kraftwerk Göschenen AG zusammen mit CKW und SBB in einem Vorprojekt die Machbarkeit einer Dammerhöhung auf der Göscheneralp.