
Die ‹Lignatec›-Neuerscheinung ‹Projektabwicklung mit BIM im Holzbau› dient als praxisnahe Anwendungshilfe, um die effektive Nutzung der BIM-Methode in der Planung und Umsetzung von Holzbauprojekten zu optimieren.
Die Digitalisierung hat den Holzbau grundlegend transformiert: Gebäude entstehen nicht erst auf der Baustelle, sondern bereits in einem digitalen Modell. Die Arbeitsmethode des Building Information Modelling (BIM) unterstützt diesen kollaborativen Prozess vom Entwurf über die Vorfertigung bis zur Nutzung – schrittweise und koordiniert, vom groben Konzept bis ins kleinste Detail.
Ziel ist, dass alle beteiligten Personen und Teams in einer holokratischen Organisationsform optimal partizipieren können. Dabei steht das jeweilige Projekt im Zentrum aller Aktivitäten. Zugleich werden die Daten zur Optimierung des Informationsflusses zunehmend auf Basis gemeinsamer Ontologien (Data-Dictionaries) verknüpft.
BIM als Schlüssel für Effizienz und Nachhaltigkeit
Der Holzbau ist Vorreiter in der digitalen Ausführungsplanung und Vorfertigung. Rund 90 Prozent der Holzbauten in der Schweiz werden vorgefertigt, wodurch sich die Bauzeit verkürzt und eine hohe Präzision gewährleistet werden kann. BIM soll eine durchgängige Nutzung von Informationen über alle Planungs- und Bauphasen hinweg ermöglichen – von der ersten Idee bis zur Wiederverwendung der Baumaterialien. Damit bildet die BIM-Methode auch eine wichtige Grundlage für die Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges Bauen.
Durch die Kombination von digital gestützter Planung und industrieller Fertigung kann der Holzbau seine Effizienz weiter steigern. Während aktuell 18 Prozent der Bauwerke in der Schweiz mit Holztragwerken realisiert werden, setzt die restliche Bauwirtschaft grösstenteils weiterhin auf konventionelle Ortsbauweisen.
Informationsmanagement als Grundlage für nachhaltiges Bauen
Ein professionelles Informationsmanagement beginnt bereits in der Projektdefinition mit den Anforderungen an Bauwerke, welche sich schliesslich in den Leistungsdaten von einzelnen Bauteilen und Bauprodukten ausdifferenzieren. Es unterstützt die Entwicklung, die Optimierung, den Betrieb und die Erhaltung von Bauwerken über deren gesamten Lebenszyklus.
Mit www.lignumdata.ch stellt Lignum bereits eine offene Datenbank für Baulösungen aus Holz bereit. Hier können Bauprodukte und Bauteile nach Kriterien wie Holzbausystem, Schallschutz oder Ökobilanz gefiltert werden. Über eine API-Schnittstelle lassen sich die Daten in verschiedene Plattformen integrieren oder im offenen IFC-Standard direkt in CAD-Programme importieren.
Wichtiger Schritt für die Branche
«Mit dieser Publikation geben wir interessierten Akteuren im Bauwesen einen umfassenden Überblick über die zentralen Elemente der BIM-Methodik im Kontext des Holzbaus. Eine solche Verständigungsgrundlage ist wichtig, um den Einstieg in diese neue Form der Zusammenarbeit zu erleichtern und den übrigen Beteiligten in der Bauplanung die spezifischen Besonderheiten des vorgefertigten Holzbaus näherzubringen», erklärt Anne Nyffeler, Hauptautorin der Lignum-Neuerscheinung.
«Die Einführung und Nutzung der BIM-Methode stellt nicht nur eine technische, sondern vor allem eine organisatorische Herausforderung dar. Wir danken allen beteiligten Experten, Verbänden und Institutionen, die sich für diese Publikation engagiert haben», ergänzt Co-Autor Hansueli Schmid von Lignum.
Verfügbarkeit der Publikation
Die neue Publikation ‹Projektabwicklung mit BIM im Holzbau› ist deutsch, französisch und englisch erhältlich. Die deutsche und die französische Version sind neben der Printversion auch als E-Book über den Lignum-Shop verfügbar; die englische Sprachversion steht auf der Website von Bauen Digital Schweiz/buildingSMART Switzerland kostenlos zum Download bereit.