Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) hat mit Siemens den schweizweit ersten Rahmenvertrag zur Lieferung von fluorgasfreien Mittelspannungsschaltanlagen unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Lieferung von Mittelspannungsschaltanlagen (blue GIS-Lastschaltanlagen vom Typ 8DJH24) für die sekundäre Stromversorgung in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. In den kommenden fünf Jahren werden im Versorgungsgebiet der SAK hunderte von blue GIS- Komponenten und -Anlagen installiert, die dank der Siemens «Clean Air»-Technologie komplett ohne klimaschädliche Fluorgase funktionieren.
Die Nachhaltigkeitsstrategie der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung von Umwelt, Wirtschaft und sozialen Aspekten. Als erstes Schweizer Energieversorgungsunternehmen hat sich die SAK das ambitionierte Klimaziel «Netto-Null bis 2040» gesetzt, dass sich an den Vorgaben der Science Based Targets Initiative (SBTi) ausrichtet. Damit verpflichtet sich die SAK, den eigenen ökologischen Fussabdruck zu minimieren und nachhaltige Lösungen in ihre Geschäftsprozesse zu implementieren. Bereits in sechs Jahren will die SAK ihre Emissionen um 50 Prozent reduziert haben.
Die Unterzeichnung des Rahmenvertrags ist für die SAK ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung ihres Stromnetzbetriebs. Das blue GIS-Produktportfolio von Siemens verbindet eine hohe Versorgungssicherheit mit klimaneutraler Technologie. Zum Einsatz kommen Mittelspannungsschaltanlagen, die ohne klimaschädliches Schwefelhexafluorid (SF6) und andere fluorierte Treibhausgase (F-Gase) als Isoliermedium auskommen. Diese Gase werden seit Jahrzehnten in gasisolierten Schaltanlagen eingesetzt und dürfen ab 2026 in der gesamten EU und allenfalls auch in der Schweiz in Neuanlagen nicht mehr verwendet werden.
Isoliermedium basiert auf Bestandteilen reiner Umgebungsluft
Die Siemens-Anlagen und -Komponenten, die bei der SAK in Zukunft installiert werden, sind Teil der blue GIS-Produktserie, die auf «Clean Air»-Technologie setzt. Dieses Isoliermedium basiert auf Bestandteilen von reiner Umgebungsluft und hat somit keine Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Gegenüber einer herkömmlichen Schaltanlage reduzieren sich die CO2-Äquivalente am Ende der Lebensdauer um bis zu 83 Prozent. Gleichzeitig erfüllt «Clean Air» die höchsten Anforderungen an ein alternatives Isoliermedium und besticht durch zahlreiche Vorteile: so gibt es keine Einschränkungen bei der Verwendung sowie der Sicherheit.
Beim Rahmenvertrag, den Siemens Schweiz mit der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG unterzeichnet hat, wurden auch Ausbildungs- und Schulungsaspekte integriert. So wird beispielsweise am SAK-Standort im Kubel/SG eigens eine Schulungsanlage erstellt, wo die Projektleiter und Monteure den Umgang mit den neuen Systemen lernen und trainieren können.
Die SAK beschäftigt in ihrem Versorgungsgebiet in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden über 400 Mitarbeitende und versorgt Menschen und Unternehmen nachhaltig mit Energie und Daten. Dabei setzt das Unternehmen auf sichere, zukunftsgerichtete Infrastrukturen. Die SAK-Geschäftsfelder umfassen u.a. Stromerzeugung, Strom- und Wärmelieferung, Glasfasernetze, Kommunikationsdienste sowie Gesundheits- und Notrufsysteme.