Geberit trotz Bauflaute mit überzeugenden Resultaten

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und feiert im Jahr 2024 ihr 150-jähriges Bestehen. Foto: Geberit
Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und feiert im Jahr 2024 ihr 150-jähriges Bestehen. Foto: Geberit

Die Geberit Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2024 in einem sehr anspruchsvollen Umfeld überzeugende Resultate. Trotz der rückläufigen Bauindustrie und der ungünstigen Währungsentwicklung gelang es, ein leichtes Volumenwachstum zu erreichen und die Profitabilität auf hohem Niveau zu halten. Der Nettoumsatz sank in Schweizer Franken um 1,4 Prozent auf CHF 1’638 Mio., währungsbereinigt stieg er dagegen um 1,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2024 geht die Unternehmensleitung von einem Nettoumsatz in lokalen Währungen auf Vorjahresniveau und einer EBITDA-Marge von rund 29 Prozent aus.

Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe nahm im ersten Halbjahr 2024 um 1,4 Prozent auf CHF 1’638 Mio. ab. Bereinigt um negative Währungseffekte in Höhe von CHF 52 Mio. wurde hingegen eine Zunahme von 1,7 Prozent erwirtschaftet. Positiv beeinflusst war diese Entwicklung durch eine schwache Vorjahresperiode und den Wiederaufbau von Lagerbeständen beim Grosshandel. Die Nachfrage und die entsprechenden Absatzvolumen in den Endmärkten waren jedoch weiterhin rückläufig.

Im zweiten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 801 Mio., was einem Anstieg von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Währungsbereinigt resultierte eine Zunahme von 5,2 Prozent.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen
Die europäischen Märkte litten weiterhin am stärksten unter den sehr herausfordernden Rahmenbedingungen für die Sanitärindustrie. Trotzdem nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz in Europa um +1,1 Prozent zu. Deutliche Zuwächse erzielten Osteuropa (+11,3 Prozent) und Italien (+5,7 Prozent). Ebenfalls leicht zulegen konnten Deutschland (+1,7 Prozent) und Benelux (+1,1 Prozent). In der Schweiz (-0,5 Prozent) und in Österreich (-1,2 Prozent) lag der währungsbereinigte Nettoumsatz leicht unter Vorjahr. Dagegen mussten Westeuropa (Grossbritannien/Irland, Frankreich, Iberische Halbinsel) mit -3,3 Prozent und Nordeuropa mit -5,1 Prozent deutlichere Rückgänge hinnehmen. Ausserhalb Europas waren positive währungsbereinigte Zuwächse in Nahost/Afrika (+9,4 Prozent), in Fernost/Pazifik (+6,0 Prozent) und in Amerika (+2,0 Prozent) zu verzeichnen.

Bei den Produktbereichen legte der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Installations- und Spülsystemen und bei den Rohrleitungssystemen je um +2,5 Prozent zu. Dagegen ging er bei den Badezimmersystemen mit -0,3 Prozent leicht zurück.

Ergebnisse
Die Ergebnisse des ersten Halbjahres waren auf allen Stufen durch die ungünstige Währungsentwicklung stark negativ beeinflusst. Währungsbereinigt war jedoch mit Ausnahme des Nettoergebnisses auf allen Stufen eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Die Volumina lagen leicht über der schwachen Vorjahresperiode, da die rückläufige Marktnachfrage durch den Wiederaufbau von Lagerbeständen beim Grosshandel kompensiert wurde. Positiv wirkten sich die im Vorjahresvergleich tieferen direkten Materialkosten aus. Belastend schlug sich hingegen die hohe Lohninflation in vielen Ländern nieder. Zudem wurde in verschiedene Projekte zur Stärkung der Marktposition investiert. Dazu gehörten Wachstumsinitiativen in ausgewählten Entwicklungsmärkten, Marketingausgaben zur Lancierung neuer Produkte und zur Feier des 150-Jahr-Jubiläums der Geberit Gruppe sowie diverse Digitalisierungs- und IT-Projekte.

Personalbestand
Die Geberit Gruppe beschäftigte Ende Juni 2024 weltweit 11’067 Mitarbeitende (FTE; Ende 2023: 10’947). Die leichte Zunahme ist auf Kapazitätsanpassungen in den Bereichen Produktion und Logistik aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht höheren Volumina sowie auf die vorgängig erwähnten Wachstumsinitiativen in Entwicklungsmärkten zurückzuführen.

Ausblick Gesamtjahr 2024
Es wird für das Gesamtjahr 2024 aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen eine insgesamt rückläufige Bauindustrie erwartet. Die gestiegenen Baukosten und Zinsen haben in den letzten zwei Jahren die Nachfrage in der europäischen Bauindustrie – insbesondere im Neubausektor – erheblich gedämpft. Die Baugenehmigungen in Europa sind im Jahr 2023, getrieben durch die schwache Entwicklung im Wohnungsbau, um rund -15 Prozent zurückgegangen, was zu einem entsprechenden Rückgang der Neubautätigkeit im laufenden Jahr führt. Auch im ersten Quartal 2024 waren die Baugenehmigungen in Europa mit -5 Prozent weiterhin rückläufig. Der stärkste Rückgang wird in Nordeuropa, in Deutschland und in Österreich erwartet. Die Neubautätigkeit in der Schweiz dürfte sich hingegen aufgrund der geringeren Inflation und der niedrigeren Zinsen positiver entwickeln. Im globalen Renovationsgeschäft, dessen Anteil rund 60 Prozent am Geberit Umsatz beträgt, wird im Gegensatz dazu ein robusterer Verlauf erwartet, was hauptsächlich auf folgende Gründe zurückzuführen ist:

grundsätzlicher Bedarf an Renovationen in mehreren europäischen Ländern und
kein zusätzlicher Druck durch die Verlagerung von Sanitär- zu Heizungslösungen wie im Vorjahr.

Trotz der insgesamt negativen Prognosen für die europäische Bauindustrie im Jahr 2024 sollten die teilweise bereits erfolgten und allfällige weitere Zinssenkungen im Laufe des Jahres sowie der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards die Nachfrage positiv stimulieren. In den aussereuropäischen Märkten, in denen Geberit aktiv ist, wird für das laufende Jahr ein gemischtes Bild erwartet – mit einer starken Nachfrage beispielsweise in Indien, der Golfregion oder Ägypten und Rückgängen beispielsweise in China.

 

Geberit Gruppe

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und feiert im Jahr 2024 ihr 150-jähriges Bestehen. Geberit verfügt in den meisten Ländern Europas über eine starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 26 Produktionswerke, davon 4 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 11’000

Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2023 einen Nettoumsatz von CHF 3,1 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).  www.geberit.com