Auch 2018 wurden die besten Schweizer Glas-Metall-Fassaden vom Branchenverband SZFF mit dem Prixforix ausgezeichnet. Der Branchenverband SZFF verknüpfte sein 50-Jahr-Jubiläum mit der Prixforix-Preisverleihung.
Der Fassadenaward Prixforix der Schweizerischen Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF) wird seit 2010 verliehen, um die Qualität, Nachhaltigkeit und Ästhetik innovativer Glas-Metall-Fassaden zu fördern und bekannt zu machen. Bei der Vorjurierung durch die Höhere Fachschule Metallbau SMT Basel, die Hochschule Luzern – Technik & Architektur und die Fachhochschule Nordostschweiz in Muttenz wählen die Studierenden anhand vorgegebener Bewertungskriterien jeweils vier Projekte aus. In einem zweiten Schritt kürt die Fachjury aus diesen dann drei Sieger. Die Gewinner wurden in diesem Jahr an der 50-Jahr-Jubiläumsgala in Zürich-Oerlikon präsentiert.
Goldschimmernde Gewinnerfassade
Der 1. Preis ging an die Projektverantwortlichen des Büro- und Wohnhauses an der Europaallee in Zürich, zwei Hochhäuser mit einem Sockelbau in einem golden schimmernden Aluminiumkleid. Dieses sieht nicht nur einzigartig aus, sondern sorgt mit seinem Innenleben auch für die Entwässerung von Regen- und Schneewasser. Bemerkenswert an diesem durchdachten Fassaden-Unikat ist ebenso der Sonnenschutz: drei teleskopartig ineinander verschiebbare Lamellen, identisch gestaltet wie die Fassade, aber mit feinen Löchern perforiert. Diese sorgen für angenehmes Raumklima und ermöglichen von innen her einen leicht verschleierten, vorhangartigen Blick nach aussen. Von aussen verleihen sie dem Gebäude eine kompakte Optik ohne störende Fremdelemente. Hinter dieser Siegerfassade steht die Arbeitsgemeinschaft Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern, und Masswerk Architekten AG, Zürich/Luzern. Für die Ausführung ‒ von der Konstruktion der Fassadenteile über die Produktion bis zur Montage ‒ zeichnete die im st.gallischen Gossau domizilierte Aepli Metallbau AG verantwortlich.
Fassadenglanz auch in Schaan und Basel
Wachsendes Umwelt- und Kostenbewusstsein führen dazu, dass gesunde Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern nach aktuellen Bedürfnissen erneuert werden. Dies gelang giuliani.hönger Architekten, Zürich, so gut, dass sie mit der Gestaltung der neuen Fassade des Hilti-Verwaltungsgebäudes den 2. Preis entgegennehmen konnten. Kräftig akzentuierte Betonpfeiler und energiesparende Hightech-Fenster verleihen dem Hauptsitz des Unternehmens in Schaan FL einen selbstbewussten Auftritt. Die Fassade «erzählt von der Kraft der Firmenprodukte und gibt dem Unternehmen damit einen unverwechselbaren Auftritt», so die Jury. Das Spannende an den Prixforix-Verleihungen sind die starken Kontraste zwischen den Gewinnerprojekten. So setzt auch der drittplatzierte Grosspeter-Tower beim SBB-Bahnhof Basel als «elegantes Kraftwerk» nochmals einen völlig neuen Akzent. Dem Basler Architekturbüro Burckhardt+Partner AG ist es gelungen, mit massgeschneiderten Photovoltaik-Elementen eine Fassade zu gestalten, die bei der Ästhetik keinerlei Abstriche macht ‒ im Gegenteil. «Das erste ‹voll-solarifizierte Hochhaus› der Schweiz beschreitet neue Wege in der Solararchitektur», lobt Architektin und Fachjournalistin Katharina Marchal, und dies, ohne «technoid» zu wirken. Und welches Objekt gewann die Gunst des Publikums? Es ist das in den 1980er-Jahren erstellte Mehrfamilienhaus Hofwiesen-/Rothstrasse in Zürich. Der von der Zürcher Viridén + Partner AG erneuerte Bau zeigt, dass funktionale Metall-Glas-Fassaden kein Privileg «gut Betuchter» ist, sondern auch in mittelständischen Milieus möglich sind. Bemerkenswert ist auch hier, dass bestehende Bausubstanz überzeugend revitalisiert und die Kraft der Sonne für die Stromproduktion geschickt genutzt wird.
Die Gewinner 2018
1. Preis: Europaallee, Baufeld G, Zürich ; Architekt: Arge Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern, und Masswerk Architekten AG, Zürich/Luzern; Bauherr: SBB AG Immobilien Development Zürich City
2. Preis: Hilti Hauptverwaltungsgebäude, Schaan FL , Architekt: giuliani.hönger Architekten, Zürich; Bauherr: Hilti Aktiengesellschaft, Schaan
3. Preis: Neubau Grosspeter Tower, Basel; Architekt: Burckhardt+Partner AG, Basel; Bauherr: PSP Real Estate AG, Zürich
Publikumspreis: MFH Hofwiesen-/Rothstrasse, Zürich ; Architekt: Viridén + Partner AG, Zürich; Bauherr: EcoRenova AG, Zürich
Weitere Informationen:
www.fassadenaward.ch