Klima der Zukunft im Kanton Luzern

Ein neues Merkblatt zeigt, wie die Klimakarten schrittweise bei der Planung oder Beurteilung von Bauprojekten angewandt werden können. Foto: Roman Synkevych / Unsplash
Ein neues Merkblatt zeigt, wie die Klimakarten schrittweise bei der Planung oder Beurteilung von Bauprojekten angewandt werden können. Foto: Roman Synkevych / Unsplash

Mit dem Klimawandel steigen die Durchschnittstemperaturen, Tropennächte werden häufiger und Neuschneetage seltener: Die Klimaszenarien CH2018 des National Centre for Climate Services (NCCS) zeigen, wie sich unser Klima bis Ende dieses Jahrhunderts verändern kann.

In einer neuen Webkarte auf dem kantonalen Geoportal werden verschiedene Klimaindikatoren für den Kanton Luzern in einer räumlichen Auflösung von zwei Kilometern dargestellt. Die gemeinsam mit der Abteilung Geoinformation entwickelte Karte gibt eine quantitative Abschätzung, wie sich das Klima in Zukunft entwickeln wird: Wie viele Hitzetage wird es Mitte Jahrhundert im Raum Luzern geben? Wie verändern sich die Neuschneetage in einem Szenario «ohne Klimaschutz» oder mit «konsequentem Klimaschutz»?

Die Klimaszenarien ergänzen damit die bestehenden Klimaanalysekarten des Kantons Luzern, welche die heutige klimatische Situation hochaufgelöst zeigen. Die Klimakarten dienen dem Kanton, den Gemeinden und Planenden als Grundlage, das Thema Hitze in den Planungen besser zu berücksichtigen und eine klimaangepasste Raumentwicklung sicherzustellen. Ein neues Merkblatt zeigt, wie die Klimakarten schrittweise bei der Planung oder Beurteilung von Bauprojekten angewandt werden können.

Die neue Webkarte auf dem kantonalen Geoportal: map.geo.lu.ch/klimaszenarien
Weitere Informationen zu den Klimakarten: klima.lu.ch/Daten/Klimakarten

Die Klimakarten dienen dem Kanton Luzern, den Gemeinden und Planenden als Grundlage, das Thema Hitze in den Planungen besser zu berücksichtigen.Methode und Datengrundlagen
Die Klimakarten wurden auf Basis einer Modellrechnung erarbeitet. Für die Modellierung wurde das Klimamodell FITNAH-3D (Rasterauflösung 10 m x 10 m) verwendet. In die Modellierung flossen unter anderem Daten zur Landnutzung, der Geländehöhe, der Höhe von Gebäuden, Infrastrukturen und Bäumen sowie die Gewässertemperatur ein. Als meteorologische Bedingung wird ein Sommertag (Tageshöchsttemperatur über 25 Grad) zugrunde gelegt, der sich durch eine Hochdruckwetterlage mit wolkenlosem Himmel und einem sehr schwachen übergelagerten Wind auszeichnet. Diese Wetterlage geht typischerweise mit einer überdurchschnittlich hohen Wärmebelastung in den Siedlungsräumen einher. Es prägen sich Kaltluftsysteme wie Flurwinde und reliefbedinge Kaltluftabflüsse besonders gut aus. Sie tritt im Sommer durchschnittlich etwa alle drei bis vier Tage auf.