Siemens hat am 11. September 2023 in Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin, Landammann Silvia Thalmann-Gut und Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, das neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude (F&E) eingeweiht. Damit ist nach einer siebenjährigen Bauphase und Investitionen von 250 Millionen Franken der klimaneutrale Siemens-Campus in Zug offiziell fertiggestellt.
«Technologie ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit», sagt Roland Busch. «Da 40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs auf Gebäude entfallen, sind klimaneutrale Gebäude ein wichtiger Hebel für Unternehmen und für ganze Länder, um nachhaltiger zu werden. Um die komplexen Prozesse im Griff zu halten, nutzen wir künstliche Intelligenz, um die erforderliche Hardware und Software zu orchestrieren. Die Schweiz mit ihren hohen Umweltstandards und erstklassigen Universitäten ist der perfekte Ort, um diese Technologie voranzutreiben. Und Siemens Xcelerator, unsere neue digitale Geschäftsplattform, erleichtert es den Kunden dank des modularen Aufbaus unserer Lösung, die Umsetzung effizient zu gestalten.»
«Siemens verbindet auf einzigartige Weise die reale und die digitale Welt, und ermöglicht es, eine bessere Zukunft zu gestalten. Der neue Siemens Campus in Zug ist ein hervorragendes Beispiel dafür», betont Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure. «Mit den neuesten Technologien aus unserem Portfolio zur Verbesserung des Gebäudebetriebes und zur Erreichung höchster Effizienz wird der Campus komplett klimaneutral betrieben. Damit erreichen wir bereits heute das Ziel, zu welchem wir uns vor zwei Jahren verpflichtet haben.»
Als globaler Hauptsitz von Siemens Smart Infrastructure ist Zug ein wichtiger Standort für die Entwicklung von Gebäudetechnologien. Jedes Jahr melden wir von hier aus rund 80 neue Patente an. Der 25’000 m2 grosse Campus besteht aus einem Hauptgebäude, einem Fabrikgebäude und dem modernisierten F&E-Gebäude. Die Klimaneutralität wird durch eine Kombination von verschiedenen Massnahmen erreicht.
Wärmepumpen und Wasser aus dem Zugersee werden zum Heizen und Kühlen genutzt, Photovoltaikanlagen auf dem Dach produzieren Strom. Begrünte Flachdächer sorgen für eine zusätzliche Dämmung. Das Gebäudeautomationssystem Desigo CC, als Teil von Siemens Xcelerator, sorgt für eine optimale Raumklimatisierung sowie Energieeffizienz und sorgt zusammen mit LED-Beleuchtung für bestmöglichen Raumkomfort. Darüber hinaus unterstützen über 50 Siemens-eigene Ladestationen die nachhaltige Mobilität. Das Bürogebäude hat eine Platin-Zertifizierung nach dem LEED-Standard erhalten, das Fabrik- und das F&E-Gebäude erreichen jeweils den Gold-Standard.
Bei der Planung des Campus wurde Building Information Modeling (BIM) eingesetzt. Mit BIM wird ein Gebäude zweimal errichtet: Zunächst als digitaler Zwilling und danach als physisches Objekt. So können Strom-, Heiz-, Kühl- und Wasserverbrauch über verschiedenen Anwendungen dokumentiert, gemessen und angepasst werden. Ein Raumreservierungssystem ist mit der Siport-Zutrittskontrolle und Desigo CC zur bedarfsgerechten Raumsteuerung und Digital Signage verbunden. Darüber hinaus wurde bereits eine Vielzahl von IoT-Funktionen implementiert, um die Gebäudeeffizienz zu steigern, den Komfort zu verbessern und das Nutzererlebnis zu optimieren.
Das für rund 70 Millionen Franken modernisierte F&E-Gebäude ist das neuste Kapitel in einer langen Tradition von Siemens-Investitionen in der Schweiz. Bereits vor über 70 Jahren arbeitete Siemens mit der damaligen Brandmeldefirma Cerberus eng zusammen. Im Jahr 1998 übernahm Siemens die industriellen Aktivitäten der Elektrowatt, zu der neben Cerberus unter anderem auch die in Zug ansässige Firma Landis & Gyr zählte und gründete daraus die neue Geschäftseinheit Building Technologies. Seither ist die Siemens-Gebäudetechniksparte, die 2019 in Siemens Smart Infrastructure umbenannt wurde, in Zug beheimatet und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in der Region und der gesamten Schweiz.