Wärmepumpen, Fernwärme und neuer Geschäftsleiter

(V.l.) Marco von Wyl, René Schürmann und Konrad Imbach. Foto: zvg
(V.l.) Marco von Wyl, René Schürmann und Konrad Imbach. Foto: zvg

So gross wie 2023 war der Marktanteil der Wärmepumpen noch nie. Das war nicht das einzige Thema, welches die Gebäudetechnik-Branche und damit GebäudeKlima Schweiz aktuell beschäftigt. An der Generalversammlung des Hersteller- und Lieferantenverbandes schauten die Verantwortlichen auf erfolgreiche Projekte zurück, zeigten anstehende Herausforderungen auf und verabschiedeten Konrad Imbach, der Ende 2024 die Geschäftsleitung abgibt.

Fast vierzig Vertreter der Gebäudetechnik-Branche kamen Mitte Mai nach Baden für die Generalversammlung von GebäudeKlima Schweiz (GKS), dem bedeutendsten Schweizer Hersteller- und Lieferantenverband der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Begrüsst wurden sie von Präsident René Schürmann, der auf ein ereignisreiches Jahr zurückblickte. Mit erfreulichen Erfolgen: 2023 lancierte GKS zum Beispiel zusammen mit SENS eine Branchenlösung zur Entsorgung von Wärmepumpen. Auch findet sich seit letztem Jahr neu ein Quereinsteiger-Kurs Wärmepumpen im Bildungsangebot von GKS, über den sich bestehende Fachkräfte aus dem Bereich der fossilen Brennsysteme in kurzer Zeit fachlich qualifiziert und praxisnah weiterbilden können. Ein Angebot, das auf grossen Anklang stösst. Immerhin stieg 2023 der Anteil der Wärmepumpen an den verkauften Wärmeerzeugern erneut an und liegt inzwischen bei über 70 Prozent. Mit Blick auf die Zukunft erarbeitete und publizierte GKS 2023 aber auch einen Leitfaden Wasserstoff und rief zusammen mit verschiedenen Partnern das Projekt «Suisse Air» ins Leben, eine zentrale Anlaufstelle für gesunde Raumluft.

Fernwärme rückt stärker in den Fokus
Auch 2024 stehen mehrere zukunftsweisende Projekte auf dem Programm von GebäudeKlima Schweiz, wie Geschäftsleiter Konrad Imbach an der Generalversammlung aufzeigte. So wird der Hersteller- und Lieferantenverband eine neue Fachgruppe zu Übergabestationen gründen. In solchen fachspezifischen Gruppen unter dem Dach von GKS tauschen sich jeweilige Fachpersonen aus den Mitgliedsunternehmen zwei- bis viermal pro Jahr zu Fragestellungen aus, welche die Gesamtbranche betreffen, und erarbeiten zusammen Lösungen und Stellungsnahmen. Dies soll zukünftig auch zu Fernwärmeübergabestationen geschehen. Ebenfalls wird GKS parallel zu den bisher erfassten Marktzahlen neu auch jene zu den Übergabestationen quartalsweise erfassen. Aktuell ein grosses Thema sind zudem natürliche, brennbare Kältemittel bei Wärmepumpen. Hier bringt GKS die Praxis-Anliegen seiner Mitglieder in die Diskussion zum Beispiel mit Behörden mit ein. Ein weiteres grosses Projekt ist 2024 die Überarbeitung der Prüfungsordnung Fachfrau/Fachmann für Wärmesysteme mit eidgenössischem Fachausweis, die auf heutige Anforderungen angepasst werden muss.

Letzte Generalversammlung für Konrad Imbach
Im Rahmen des statutarischen Teils stimmten die anwesenden Delegierten der Mitglieder-Unternehmen dem vorgestellten Projekte- und Tätigkeitsprogramm 2024 von GKS zu. Auch Bilanz und Erfolgsrechnung 2023 sowie Budget 2024 wurden einstimmig angenommen. Patrik Forster, Mitglied der Geschäftsleitung von Meier Tobler, trat nach vier Jahren als GKS-Vorstandsmitglied zurück. Als Nachfolger wählten die anwesenden Mitglieder Oscar Wahlstrand, ebenfalls Geschäftsleitungs-Mitglied von Meier Tobler, neu in den Vorstand. Zum Abschluss dankte GKS-Präsident René Schürmann Geschäftsleiter Konrad Imbach für sein langjähriges, grosses Engagement. Für Konrad Imbach war es die letzte Generalversammlung in seiner jetzigen Rolle: Nach über zehn Jahren gibt er das Mandat auf Ende Jahr hin ab. Dies hatte er bereits im Jahr 2023 angekündigt, so dass der GKS-Vorstand genügend Zeit für die Suche nach einer Anschlusslösung hatte. An der Generalversammlung nutzte auch Konrad Imbach selber die Gelegenheit für einen persönlichen Rückblick auf die vergangenen Jahre und auf Personen, die ihn in dieser Zeit begleiteten. Besonders unterstrich er dabei die grosse Unterstützung durch sein Team von ki-management. Per 1. Januar 2025 wird nun Marco von Wyl die Nachfolge übernehmen, der ebenfalls an der Generalversammlung anwesend war. Die Geschäftsstelle führt ab dann die AMKplus GmbH in Alpnach Dorf.

Herausforderung Elektromobilität
Traditionell organisiert GKS ergänzend zur Generalversammlung jeweils ein Inputreferat zu einem Zukunftsthema, das die Branche bewegt. Im Anschluss an den offiziellen Teil erhielt dieses Jahr Luc Tschumper das Wort, stellvertretender Geschäftsführer von Swiss eMobility. Denn die Umstellung von einer fossilen auf eine mit Strom betriebene Fahrzeugflotte beschäftigt zurzeit viele Unternehmen und ist nicht zuletzt mit Servicefahrzeugen eine besondere Herausforderung. Luc Tschumper zeigte in seinem Referat den aktuellen Stand der Elektromobilität auf und erklärte, was die Zukunft bringen könnte und wie ein Unternehmen den Umstieg auf eine Elektroflotte am besten angeht. Ein Thema, das noch viele Fragen aufwirft, wie die darauffolgende Diskussion zeigte.

GebäudeKlima Schweiz

GebäudeKlima Schweiz ist der bedeutendste Schweizer Hersteller- und Lieferantenverband der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Die Mitglieder sind mehrheitlich Systemanbieter und unterhalten gesamtschweizerische Verkaufs- und Servicenetze. Als «Stimme der Gebäudetechnik-Industrie» bringt GebäudeKlima Schweiz die Meinung der Industrie zu aktuellen Themen in die politische Diskussion mit ein, verhandelt mit Behörden und Verbänden, engagiert sich für optimale Rahmenbedingungen für die Schweizer Gebäudetechnik-Industrie, übernimmt eine wichtige Rolle in der Aus- und Weiterbildung und wird durch den branchenübergreifenden Austausch unter den Mitgliedern zu einem wichtigen Innovations- und Kompetenzzentrum.  www.gebaeudeklima-schweiz.ch